Pressemitteilung upm

Das Subjekt im Cyberspace

Soziologe der WWU Münster an internationalem Forschungsprojekt beteiligt

Münster (upm), 29. April 2009

Privatdozent Dr. Raphael Beer vom Institut für Soziologie der Universität Münster ist an einem internationalen Forschungsprojekt über "Subjektkonstruktionen und digitale Kultur" beteiligt, das von der Volkswagenstiftung mit 800.000 Euro gefördert wird.

Mailen, surfen, chatten, online Bankgeschäfte erledigen oder einkaufen: Das Internet ist aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Die zunehmende Digitalisierung der Welt trägt - neben ökonomischen und kulturellen Entwicklungen - zu einem tief greifenden Wandel der Gesellschaft bei. Wenn alte Sicherheiten und die Verbindlichkeiten tradierter Normen und Werte abnehmen, kann und muss sich auch die Arbeitswelt neu strukturieren und neue Lebensorientierungen entstehen. Wie geht der Mensch, das Subjekt, mit dieser Umbruchsituation um? Was bedeutet sie für die Herausbildung von Identität und Persönlichkeit? Spiegelt sich der Einfluss der "digitalen Kultur" in der Art und Weise, wie wir arbeiten, kommunizieren, lernen, gestalten und nachdenken?

Mit diesen Fragen beschäften sich mit Unterstützung der Volkswagenstiftung Prof. Dr. Gabriele Winker von der TU Hamburg-Harburg, Prof. Dr. Christina Schachtner von der Universität Klagenfurt in Österreich, Prof. Dr. Heidi Schelhowe von der Universität Bremen und der Soziologe Privatdozent Dr. Raphael Beer von der Universität Münster. Die Wissenschaftler aus verschiedenen Fachgebieten nehmen dabei junge Menschen im Alter zwischen 15 und 30 Jahren in den Blick, also die erste Generation, die von Kind auf mit digitalen Medien konfrontiert gewesen ist.

Im Rahmen des in vier Teilprojekten gegliederten Gesamtprojekts geht Dr. Beer dabei den Facetten des Subjektbegriffs aus Sicht der Philosophiegeschichte nach, um so eine theoretische Basis zulegen. Die weiteren Teilprojekte stellen die webbasierte Erwerbsarbeit ins Zentrum, untersuchen deutsche, arabische und amerikanische Kommunikationsräume im Internet und richten sich auf das Lernen mit digitalen Medien. Für ihre Vernetzung werden die Forscher aus Münster, Hamburg, Bremen und Klagenfurt selbst digitale Medien nutzen und in einem übergreifenden, virtuellen Raum gemeinsam arbeiten.

VolkswagenStifung Institut für Soziologie der WWU Münster