Pressemitteilung upm

Licht in der Finsternis

Ausstellung über das Philips-Kommando im Konzentrationslager Vught

Münster (upm), 07. Mai 2009

Plakat zur Ausstellung "Licht in der Finsternis"
Plakat zur Ausstellung "Licht in der Finsternis" Foto: Stiftung Philips-Kommando

Anfang 1943 gab die Direktion des niederländischen Unternehmens Philips nach langem Zögern dem Ersuchen aus Berlin nach, im Konzentrationslager Vught eine Spezialwerkstatt zu errichten. Gut 3.100 Gefangene, zehn Prozent der Gesamtzahl, gehörten kurz- oder langfristig dem sogenannten Philips-Kommando an. In einer relativ geschützten Umgebung stellten sie unter anderem Radiogeräte und Taschenlampen her.

Die ungewöhnliche und wenig bekannte Geschichte des Philips-Kommandos im niederländischen Konzentrationslager Vught zeigt eine Ausstellung mit dem Titel "Licht in der Finsternis", die am 7. Mai im "Haus der Niederlande" in Münster eröffnet wurde und noch bis zum 28 Juni 2009 täglich von 12 bis 18 Uhr, samstags und sonntags von 10 bis 16 Uhr, zu besichtigen ist. Der Eintritt ist frei.

Mit Text- und Bildtafeln, Vitrinen, Audio- und Videostationen und anhand von originalen Objekten, die ehemalige Gefangene und Hinterbliebene zur Verfügung gestellt haben, skizziert die Ausstellung "Licht in der Finsternis", wie der Großteil der über 3000 Gefangenen nicht zuletzt wegen dieser Arbeitsmöglichkeiten in einer relativ sicheren Umgebung den Krieg überlebten.

Die Arbeit im Philips-Kommando bedeutete auch für rund 600 Juden lange Zeit die Verschonung vor dem Abtransport. Als sie im Juni 1944 dennoch ins Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert wurden, wurden sie nicht für die Gaskammer ausgewählt. Kurz darauf wurden diese Gefangenen von anderen Lagern aus als "Philips-Facharbeiter" in Betrieben in Reichenbach beschäftigt. Fast 400 von 500 deportierten jüdischen Philips-Mitarbeiter haben auf diese Weise den Krieg überlebt.

Die Wanderausstellung wurde initiiert von der niederländischen Stiftung "Geschiedschriejving Philips-Kommando Concentratiekamp Vught 43-44". Zur Ausstellung gehört auch ein illustriertes Begleitbuch "Licht in het donker", das nur in niederländischer Sprache zur Verfügung steht. Darüber hinaus gibt es in deutscher Sprache eine Broschüre zur Ausstellung.

Ausstellung "Licht in der Finsternis"