Münster (upm), 29. Mai 2009
Am Donnerstag (28. Mai 2009) wurde an der Universität
Münster das Zentrum für Textedition und Kommentierung (ZETEK) feierlich
eröffnet. Das Zentrum vernetzt die Arbeit von Philosophen, Historikern,
Philologen und Theologen. Es soll Texte in alten beziehungsweise seltenen
fremden Sprachen einer wissenschaftlichen Nutzung zur Verfügung stellen - aber auch
der interessierten Öffentlichkeit. Insgesamt sind 30 Forschungsprojekte
beteiligt, die Texte und Inschriften aus drei Jahrtausenden bearbeiten.
Prorektorin Dr. Marianne Ravenstein wünschte allen
Beteiligten im Namen des Rektorats ein gutes Gelingen. Sie wies darauf hin,
dass das ZETEK sich als profilbildendes Element für Forschung und Lehre durch
seine „gelebte Interdisziplinarität" optimal in die aktuell diskutierte
strategische Ausrichtung der WWU einfüge.
Prof. Dr. Alfons Fürst, Dekan der Katholisch-Theologischen
Fakultät, erinnerte an die Ursprünge des ZETEK, eine
Initiative von Prof. Dr. Ludwig Siep vom Philosophischen Seminar. Prof.
Dr. Martin Kintzinger, Dekan des Fachbereichs Geschichte und Philosophie,
betonte den Stellenwert der Grundlagenforschung und die Verzahnung von „Lernen
und Forschen" im ZETEK - „zwei Seiten derselben Sache, die nach
mittelalterlicher Tradition nicht zu trennen sind". Die Historikerin Prof. Dr.
Eva Schlotheuber wies darauf hin, dass durch den neu geschaffenen Verbund von
Wissenschaftlern auch die Einzelforschung gestärkt werde.
Prof. Fürst gab zunächst einen Überblick über die 30
beteiligten Forschungsprojekte, bevor zwei der Projekte näher vorgestellt
wurden: die Edition der Briefe von Gottfried Wilhelm Leibniz unter der Leitung
von Prof. Dr. Martin Schneider sowie die Edition der Nürnberger
Clarissenchronik, die von einer studentischen Arbeitsgruppe am historischen
Seminar durchgeführt wird.