Pressemitteilung upm

Ausgezeichneter Nachwuchs

Nachwuchsförderpreis für Mediziner und Philosophin

Münster (upm), 10. Juni 2009

Der Preis zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses geht in diesem Jahr an den Mediziner PD Dr. Christian Pott und die Philosophin PD Dr. Nikola Kompa. Sie erhalten je 5000 Euro für ihre Habilitationsschriften. Vergeben werden die Preise am 24. Juni um 18.15 Uhr im Haus der LBS an der Himmelreichallee vom Förderkreis der WWU. Die Moderation des Abends hat die Kommunikationsberaterin Dr. Sabine Schiller-Lerg übernommen. Der musikalische Rahmen wird von Studierenden der Musikhochschule gestaltet.

Kompa wird für ihre Arbeit über Grundlagenprobleme der Sprachphilosophie ausgezeichnet. Da die 39-Jährige Forschungen aus der linguistischen Semantik und Pragmatik, aus der kognitiven Linguistik und der Sprachpsychologie sowie aus Theorien des Sprachwandels in ihre Untersuchungen einbezogen hat, haben Teile ihrer Arbeit einen stark interdisziplinären Charakter. Ihr Betreuer Prof. Oliver R. Scholz geht davon aus, dass die Arbeit nicht nur in der Philosophie, sondern auch in der Sprachwissenschaft und in der Psychologie auf großes Interesse stoßen wird.

Im Zentrum stehen Fragen danach, was sprachliche Bedeutung ist. Außerdem untersucht Kompa die Methoden der Sprachphilosophie und die semantischen Grundbegriffe und Theorien im Rahmen einer philosophischen Meta-Reflexion. "Es handelt sich um einen innovativen Beitrag zu Grundlagenfragen der philosophischen Bedeutungstheorie, in dem eine hochkomplexe internationale Diskussion ausgewertet und substanziell weiter geführt wird", heißt es in der Begründung des wissenschaftlichen Beirates.

Pott arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Assistenzarzt in der Klinik und Poliklinik C - Allgemeine Innere Medizin und Kardiologie und Angiologie. Dort ist es ihm gelungen, mithilfe eigenständig eingeworbener Drittmittel eine eigene Arbeitsgruppe aufzubauen. Dort führt er grundlagenwissenschaftliche Projekte zur zellulären Elektrophysiologie und zu den molekularen Mechanismen von Herzrhythmusstörungen durch.

In den vergangenen Jahren hat sich Pott vor allem mit der Funktion eines bestimmten Proteins, des Natrium-Kalzium-Austauscherproteins beschäftigt. Seine Forschungen an transgenen Mäusen beschreiben zum ersten Mal die direkte Interaktion des Proteins mit wichtigen Parametern der zellulären Kontraktion und Erregung. In den vergangenen zwei Jahren konnte er zeigen, dass sich durch eine gentechnisch hervorgerufene Erhöhung der Aktivität dieses Proteins Herzrhythmusstörungen hervorrufen lassen. Umgekehrt lassen sich durch eine Hemmung dieses Proteins Rhythmusstörungen unterdrücken. Auch für Herzinfarkte hat der 32-Jährige nachgewiesen, dass sich eine gentechnisch induzierte Hemmung günstig auswirkt. Pott wurde bereits mit mehreren Wissenschaftspreisen ausgezeichnet.

Medizinische Klinik C Dr. Nikola Kompa