Münster (upm), 19. Juni 2009
Dr. Detlef Kremer, Universitätsprofessor für Neuere deutsche Literatur am Germanistischen Institut der Universität Münster, ist im Alter von 55 Jahren gestorben.
Geboren 1953 in Oldentrup, studierte Detlef Kremer die Fächer Germanistik und Philosophie an der Universität Bielefeld, wo er 1982 promoviert wurde. In Bielefeld war er wissenschaftlicher Mitarbeiter und Assistent und habilitierte sich 1990 mit einer Schrift über E.T.A. Hoffmann und einige Zeitgenossen. Kremer wurde Hochschuldozent in Bielefeld, übernahm eine Gastdozentur in Debrecen/Ungarn, eine Lehrstuhlvertretung wiederum in Bielefeld und wurde 1996 auf eine Professur für Neuere deutsche Literaturwissenschaft am Germanistischen Institut der Universität Münster berufen, wo er bis zu seinem plötzlichen Tod gewirkt hat.
In der Forschung hat Prof. Kremer sich vor allem mit der Literatur der Romantik beschäftigt, allen voran mit E.T.A. Hoffmann, dem er allein drei Bücher widmete. Erst vor wenigen Wochen erschien ein von ihm heraus gegebenes Handbuch zu Leben, Werk und Wirken Hoffmanns. Darüber hinaus verfasste der Germanist einführende Darstellungen zur Romantik und eine viel beachtete Studie über Kafka. In den letzten Jahren veröffentlichte er zahlreiche Arbeiten zur Film- und Medientheorie.
Prof. Kremer war ein engagierter akademischer Lehrer, dessen Vorlesungen und Seminare an der Universität Münster großes Interesse bei den Studierenden fanden. Er betreute zahlreiche Abschlussarbeiten, Dissertationen und Habilitationsschriften.