Münster (upm), 25. Juni 2009
Vier Doktoranden aus dem Fachbereich Chemie und Pharmazie
der Universität Münster sind auserwählt, zur 59. Nobelpreisträger-Tagung nach
Lindau zu fahren. Damit gehören sie zu fast 600 hochbegabten Nachwuchsforschern
aus 66 Ländern, die vom 28. Juni 2009 an mit 23 Nobelpreisträgern
zusammentreffen dürfen. Die Tagung, ein weltweit anerkanntes Forum für den
Wissenstransfer zwischen Nobelpreisträgern und jungen Forschern, widmet sich in
diesem Jahr der Chemie.
Aus Münster mit dabei sein werden Anne Baumann und Florian
Hupka vom Institut für Anorganische und Analytische Chemie der WWU sowie Julia
Neumann und Tanja Voß vom Organisch-Chemischen Institut. Die Tagung bietet den
Nachwuchswissenschaftlern die einmalige Gelegenheit, eine große Anzahl von
Nobelpreisträgern hautnah zu erleben und deren persönliche
„Nobelpreisgeschichte" zu hören. Zudem werden gesellschaftlich relevante Themen
wie zum Beispiel der Klimawandel aus der Sicht der aktuellen
naturwissenschaftlichen Forschung diskutiert. Dadurch bietet sich eine
Gelegenheit für die jungen Wissenschaftler, über den „Tellerrand der eigenen
Forschung" hinaus zu blicken.
Alle Nachwuchsforscher haben ein mehrstufiges,
internationales Auswahlverfahren erfolgreich abgeschlossen, um an der Tagung
teilnehmen zu können. Sie gehören zu den vielversprechendsten
wissenschaftlichen Talenten im Bereich Chemie, so das Tagungskomitee, und
wurden von Universitäten, Stiftungen oder internationalen
Forschungseinrichtungen weltweit vorgeschlagen. Fast 130 Institutionen waren an
dem Nominierungsverfahren beteiligt. „Ich habe mich beworben, da ich denke,
dass die Tagung eine einzigartige Möglichkeit bietet, außergewöhnliche Chemiker
persönlich zu treffen und mit ihnen zu diskutieren. Man hört und liest immer
viel von den Nobelpreisträgern. Vieles, was sie erforscht haben, wird auch an
der Hochschule gelehrt. Daher bin ich ziemlich neugierig, sie persönlich kennenzulernen",
sagt der münstersche Nachwuchswissenschaftler Florian Hupka, der momentan einen
Forschungsaufenthalt in Berkeley in Kalifornien (USA) absolviert.
Die Chemie, diesjähriges Tagungsthema, kann entscheidend dazu beitragen,
das Überleben der Menschheit auf ihrem überlasteten Planeten zu gewährleisten.
Sie wird im 21. Jahrhundert eine Schlüsselrolle spielen, wenn es darum geht,
nachhaltige Lösungen für die Entschärfung des Klimawandels, die Umstellung auf
erneuerbare Energien, die umweltschonende Produktion von Gütern und neuen
Materialien und die Bekämpfung von Krankheiten zu finden. Vor diesem
Hintergrund werden die Teilnehmer der traditionsreichen und weltweit einmaligen
„Zukunftswerkstatt" am Bodensee eine Woche lang Vorträge hören, aktuelle Themen
diskutieren und wertvolle Kontakte knüpfen.