Pressemitteilung upm

Lehren aus dem Chaos

Münchener Komplexitätsforscher spricht beim "Kolloquium zur Nichtlinearen Wissenschaft"

Münster (upm), 08. Juli 2009

Im Rahmen des Kolloquiums „Nonlinear Science" an der Universität Münster wird am Dienstag, 14. Juli 2009, Prof. Dr. Klaus Mainzer vom Lehrstuhl für Philosophie und Wissenschaftstheorie der Technischen Universität München seine Gedanken zur Komplexität vortragen - also zu einem der aufregendsten und spektakulärsten Forschungsgebiete der letzten Jahre. Prof. Mainzer fragt: „Was können wir aus Chaos, der Entstehung von Ordnung und Selbstorganisation in der Natur lernen? Wie lässt sich Selbstorganisation in Natur, Technik, Wirtschaft und Gesellschaft kontrollieren, damit sie uns nicht aus dem Ruder läuft? Welche Konsequenzen lassen sich aus der Wissenschaft vom Komplexen für unser Entscheiden und Handeln ziehen?" Beginn ist um 17.15 Uhr im Seminarraum 222 im Institut für Angewandte Physik, Corrensstraße 2.

Im Zeitalter der Globalisierung werden die Lebensbedingungen immer komplexer und unübersichtlicher, so der Hintergrund des Vortrags. Täglich erleben die Menschen die labilen Gleichgewichte in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Einige fürchten den Verlust gewohnter Besitzstände und den Absturz ins Chaos. Andere sehen die Chancen kreativer Innovation und den Aufbruch zu neuen Märkten. Chaos, Ordnung und Selbstorganisation entstehen nach den Gesetzen komplexer dynamischer Systeme - in der Natur und der Gesellschaft. Komplexe dynamische Systeme werden bereits erfolgreich in Technik- und Naturwissenschaft untersucht - von atomaren und molekularen Systemen in Physik und Chemie über zelluläre Organismen und ökologische Systeme der Biologie bis zu neuronalen Netzen der Gehirnforschung und Computernetzen im Internet. Mittlerweile werden auch Anwendungen in Wirtschafts-, Finanz- und Sozialwissenschaften untersucht.

Bevor der Vortrag beginnt, sind alle Zuhörer ab 16.45 Uhr im gleichen Raum zum Kolloquiumskaffee eigeladen.

Kolloquiumsvortrag