Pressemitteilung upm

Was ist Kunst?

Neu an der WWU Münster: Philosoph Prof. Dr. Reinold Schmücker

Münster (upm), 24. Juli 2009

Freut sich über seinen Arbeitsplatz mitten in der Stadt: Philosoph Prof. Dr. Reinold Schmücker
Freut sich über seinen Arbeitsplatz mitten in der Stadt: Philosoph Prof. Dr. Reinold Schmücker Foto: upm/Sauer

Sind Kunstwerke Gegenstände? Und wenn nicht, in welcher Weise existieren sie? Diesen Fragen zur Kunst geht Professor Dr. Reinold Schmücker, seit diesem Semester neu am Philosophischen Seminar der Universität Münster, auf den Grund.

Prof. Schmücker kommt aus Greifswald, wo er als Wissenschaftlicher Geschäftsführer des Alfried Krupp Wissenschaftskollegs auch Erfahrungen im Wissenschaftsmanagement gesammelt hat. In Münster ist er jetzt als Philosophieprofessor mit dem Schwerpunkt „Philosophische Ästhetik, Theorie der Kulturwissenschaften und Medienphilosophie" tätig.

Der 45-Jährige erforscht, ob sich Kunst definieren lässt. Von vielen Kunstphilosophen wird das bezweifelt. Schmücker zeigt in seinem Buch „Was ist Kunst?", dass die Auffassung der Skeptiker nicht plausibel ist und macht einen Vorschlag für die Beschreibung des Kunstbegriffs.

Im Mittelpunkt seiner gegenwärtigen Studien steht die Frage nach dem Wert der Kunst. Unser Urteil über ein Kunstwerk bemisst sich nach Schmücker nicht allein an der ästhetischen Qualität. Es hänge vielmehr entscheidend davon ab, welche Funktionen ein Kunstwerk wie gut erfüllt. Verschiedene Meinungen über den Wert eines Kunstwerks führt Schmücker vor allem darauf zurück, dass verschiedene Betrachter die Funktionen, die ein Kunstwerk haben kann, unterschiedlich gewichten.

Einen zweiten Arbeitsschwerpunkt bilden Ethik und Politische Philosophie. 2010 erscheint eine Monografie, die danach fragt, wie sich politische Grenzen zwischen Staaten moralisch rechtfertigen lassen. Beide Forschungsschwerpunkte von Prof. Schmücker verbindet sein Interesse an Themen wie „Urheberrecht und Kunst" und „Wertung in Ästhetik, Ethik und Recht". In Münster will er sich damit in ein größeres Forschungsvorhaben einbringen, das unter der Federführung der Philologien beantragt werden soll. Im Sommersemester 2010 greift er die Verbindung von Ästhetik und Ethik auch in der Lehre auf: in einem Seminar zum Thema „Original und Fälschung", für das er auch Material aus der „Wa(h)re Lügen"-Ausstellung des Picasso-Museums von 2007 verwenden will.

Für den Ruf an die Universität Münster lehnte Schmücker einen Parallelruf an die RWTH Aachen ab. Hauptgrund: Die Perspektive der Mitarbeit in der Kolleg-Forschergruppe zum Thema „Theoretische Grundfragen der Normenbegründung in Medizinethik und Biopolitik", die von der DFG Anfang Juli bewilligt wurde. Für die Zukunft setzt er auch auf weitere Kooperationen, etwa mit der Kunstakademie Münster.

Schmücker findet es toll, dass die Philosophie in Münster mitten in der Stadt sitzt, umgeben von Nachbarfächern für deren interdisziplinäre Zusammenarbeit die begriffsanalytische Arbeit der Philosophie wichtige Voraussetzungen schaffe. Ihm ist es deshalb wichtig, dass die Philosophie trotz der demnächst notwendigen Sanierung am Domplatz bleibt. Dort sei auch der richtige Standort für das Zentrum für Wissenschaftstheorie, das auch für die „Allgemeinen Studien" der Uni „hervorragende Arbeit" leiste.

Philosophisches Seminar der WWU Münster