Pressemitteilung upm

Amtshilfe für Addis Abeba

Chemiedidaktiker der Universität Münster unterstützen Äthiopien

Münster (upm), 24. Juli 2009

Prof. Dr. Hans-Dieter Barke, Prof. Dr. Brook Lemma, Prof. Dr. Solomon Areaya, Prof. Dr. Günther Harsch und Dr. Hilde Wirbs (v.r.n.l.)
Prof. Dr. Hans-Dieter Barke, Prof. Dr. Brook Lemma, Prof. Dr. Solomon Areaya, Prof. Dr. Günther Harsch und Dr. Hilde Wirbs (v.r.n.l.) Foto: Privat

Der Ruf aus Afrika ist in Münster angekommen: "Wir sollen an die äthiopische Addis Abeba University kommen, um dort einige Wochen zu lehren und die Forschung zu unterstützen", berichten Prof. Dr. Hans-Dieter Barke und Prof. Dr. Günter Harsch vom Institut für Didaktik der Chemie an der Westfälischen Wilhelms-Universität.

Der Einladung und Bitte um Amtshilfe voraus ging ein Besuch von Prof. Dr. Brook Lemma, Forschungsleiter der Addis Abeba University , und Prof. Dr. Solomon Areaya, Dekan des dortigen College of Science Education. Nach Vorträgen und Beratungen wurden während einer Schiffstour auf dem Rhein die Grundlagen für das "Science and Mathematics Education Program" (SMED) diskutiert. Im Februar und März 2010 werden Prof. Barke und Prof. Harsch nach Äthiopien fliegen, um dort die ersten Promotionsstudenten in Naturwissenschaften, insbesondere in Chemiedidaktik, zu unterrichten.

Dabei sollen auch die Dissertationsthemen besprochen und verabredet werden, die in den folgenden Jahren von Münster aus betreut werden. Die so promovierten äthiopischen Nachwuchswissenschaftler gehen später als Multiplikatoren an die zwanzig weiteren Hochschulen Äthiopiens und übernehmen die fachdidaktische Ausbildung der Chemielehrer in dem afrikanischen Land.

Dissertationsgutachter vor Ort wird auch Temechegn Engida sein, erster äthiopischer Doktorand von Prof. Barke, der heute Professor in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba ist. Barkes derzeitiger Doktorand Sileshi Yitbarek schließt im Herbst seine Doktorarbeit an der Universität Münster und unterstützt die Kooperation nach seiner Rückkehr in Äthiopien.

Hintergrund der Aktivitäten ist die Tatsache, dass viele äthiopische Doktoranden, die mit Hilfe von Stipendien in Europa oder in den USA studieren, nach dem Examen nicht mehr in ihre Heimat zurückkehren. Jetzt sollen europäische Professoren anreisen, um vor Ort in Afrika die Doktorandenausbildung zu unterstützen. Auch für die Fächer Biologie, Physik und Mathematik werden noch Fachdidaktiker gesucht, die zukünftig Amtshilfe in Afrika leisten.

Bevor es aber im nächsten Frühjahr nach Addis Abeba geht, fliegen die Professoren Barke und Harsch zunächst Ende Juli für zwei Wochen mit finanzieller Unterstützung des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) nach Indonesien an die Universitäten Bandung und Malang auf Java, um dort über ihre Forschungsarbeiten im Bereich Chemiedidaktik zu berichten.

Institut für Didaktik der Chemie