Pressemitteilung upm

Förderung für den Forscher-Nachwuchs

Rektorat der WWU unterstützt studentische Forschungsprojekte

Münster (upm), 27. Juli 2009

Es war eine Studentin, die den bislang ältesten Diamanten der Erde gefunden und datiert hat. Martina Menneken entdeckte ihn zusammen mit Dr. Thorsten Geisler vom Institut für Geographie der Universität Münster und australischen Wissenschaftlern und veröffentlichte sogar einen Artikel in „Nature". Forschung und Studium sind kein Gegensatz, sondern bedingen einander. Das hat das Rektorat der WWU erkannt und nicht nur Menneken mit einem Sonderpreis ausgezeichnet, sondern auch 50.000 Euro zur Verfügung gestellt, mit denen Forschungsprojekte von Studierenden gefördert werden sollen.

Verteilt wird das Geld von der Senatskommission für Forschung, Personal und Internationales (KFPI), die dem Rektorat Vorschläge macht. Ihr Vorsitzender ist Prof. Dieter Frekers. „Da gibt es einen enormen Ideenreichtum bei den jungen Leuten", hat er bereits in der kurzen Zeit, in der das Programm läuft, beobachtet. „Ich bin einigermaßen überrascht von dem Engagement." Dabei ist es nicht leicht, von dem Geld zu profitieren, denn die Richtlinien sehen vor, dass keine Abschluss- oder Promotionsarbeiten gefördert werden und dass die Projekte nicht nur der eigenen wissenschaftlichen Karriere dienen dürfen. „Es muss schon ein Gesamtinteresse für die Universität zu erkennen sein", erklärt Frekers.

Längst nicht alle Projekte können bewilligt werden. Das hat aber auch noch andere Gründe, weiß Susanne Hefti von der Antragsberatung „SAFIR", die den Studierenden mit Rat und Tat zur Seite steht: „Häufig fehlt ein dezidierter Zeit- und Kostenplan. Es ist schon vorgekommen, dass im Antrag gar nicht deutlich wurde, wie viel Geld benötigt wird. Wichtig ist auch, dass es sich zum Beispiel um ein eigenständiges Forschungsprojekt handelt, nicht um einen Teil der Dissertation oder Abschlußarbeit. Auch Vortragsreisen müssen eine eigenständige internationale Sichtbarkeit erzeugen."

Bis zu 5000 Euro können für einen Antrag bewilligt werden, aber auch deutlich geringere Summen wurden schon bereit gestellt. Psychologiestudierende konnten damit Probanden für ihre empirischen Studien bezahlen, Islamwissenschaftler haben eigenverantwortlich eine Tagung organisiert; andere Studierende bekamen eine Vortragsreise zu einer Tagung im Ausland bezahlt, auf der ein Preis ausgeschrieben war, oder Material für naturwissenschaftliche Untersuchungen.

„Es ist schön zu sehen, mit welcher Pfiffigkeit und mit welchem Engagement Projektideen entwickelt werden", berichtet Hefti. „Das ist ein gutes Zeichen für das wissenschaftliche Potenzial unserer Studierenden." Leicht ist das ganz sicher nicht immer, da die Projekte ja im allgemeinen zusätzlich zu den bereits laufenden Arbeiten vorbereitet werden müssen. Hefti rät darum jedem, der zum ersten Mal einen Antrag stellt, zuerst bei „SAFIR" Rat einzuholen. „Die Stolperstellen fangen schon damit an, dass die Antragsteller nicht älter als 28 Jahre sein sollten. Vielen ist darüber hinaus nicht bewusst, dass Gruppenanträge zwar willkommen sind, die Einzelleistungen aber klar voneinander abgegrenzt sein müssen", erklärt Hefti.

Derzeit ist noch Geld in diesem Topf vorhanden, es lohnt sich also, einen Antrag zu stellen. „Aber ich fürchte, dass das Budget schnell nicht ausreichen wird", sagt Frekers. Aber das wäre ja nur ein Beweis für den Einfalls- und Ideenreichtum der WWU-Studierenden.

Senatskommission für Forschung, Personal und Internationales