Pressemitteilung upm

Auszeichnung für Materialphysiker

Werner-Köster-Preis geht an münstersches Forscherteam

Münster (upm), 31. Juli 2009

Prof. Dr. Guido Schmitz
Prof. Dr. Guido Schmitz Foto: Privat

Ein Forscherteam um Prof. Dr. Guido Schmitz vom Institut für Materialphysik der Universität Münster hat den diesjährigen Werner-Köster-Preis erhalten. Die mit 1500 Euro dotierte Auszeichnung wird von der Deutschen Gesellschaft für Materialkunde (DGM) und dem Carl Hanser Verlag verliehen.

Die Arbeitsgruppe von Prof. Schmitz entwickelt spezielle Mikroskope, mit denen die atomare Struktur von Materialien und Bauteilen in zuvor unerreichter Detailtreue analysiert werden kann. Für das Verfahren werden Proben Atom für Atom zerlegt und die einzelnen Atome lokalisiert und identifiziert. Aus den Einzeldaten wird schließlich mit Hilfe einer Computerberechnung das abgetragene Volumen numerisch rekonstruiert.

Durch Anwendung dieser außergewöhnlichen Methode konnte das Team, an dem die Doktoranden Constantin Ene, Patrick Stender und Henning Galinski beteiligt waren, die natürliche Dicke von Grenzflächen zwischen unterschiedlichen Materialien erstmals quantitativ bestimmen. In der ausgezeichneten Arbeit wird demonstriert, dass diese Dicke in charakteristischer Weise von der Umgebungstemperatur abhängt.

Die Miniaturisierung technologischer Komponenten führt zu Strukturen, die nur noch aus wenigen Lagen von Atomen bestehen. So stellen Magnetsensoren, die in Festplatten als Leseköpfe ihren Dienst tun, eine solche Baugruppe dar. In solch unvorstellbar kleinen Dimensionen spielen Grenzflächen eine immer bedeutendere Rolle. Ihre natürliche Dicke stellt eine untere Schranke für die weitere Miniaturisierung dar.

Mit dem seit 1992 verliehenen Preis wird alljährlich der herausragende Artikel in der „Zeitschrift für Metallkunde" prämiert. Der Preisstifter, Prof. Dr. Werner Köster, war langjähriger Schriftleiter dieses Fachmagazins. Durch sein besonderes Engagement mehrte er das Ansehen der Zeitschrift und ihre internationale Verbreitung und Akzeptanz. Nach 1995 und 2002 erhalten bereits zum dritten Mal Forscher aus dem Institut für Materialphysik der WWU den Werner-Köster-Preis, was die kontinuierliche Forschungsarbeit dieses Instituts auf international beachtetem Niveau herausstreicht.

AG Schmitz