Pressemitteilung upm

Mobilitätskonzept Straße

NRW-Verkehrsstudie zeigt Qualitätseinschränkungen für Autofahrer auf

Münster (upm), 18. September 2009

Prof. Dr. Karl-Hans Hartwig
Prof. Dr. Karl-Hans Hartwig Foto: WWU - Privat

Autofahrer auf nordrhein-westfälischen Bundesfernstraßen müssen deutliche Qualitätseinschränkungen hinnehmen. Dies ist das Ergebnis der Studie „Mobilitätskonzept Straße", die das Institut für Verkehrswissenschaft der Universität Münster in Kooperation mit dem Verkehrsverband Westfalen e.V. durchgeführt hat.

Die Studie nimmt eine Leistungsfähigkeitsanalyse für die nordrhein-westfälischen Fernstraßen vor und schreibt diese bis zum Jahr 2025 fort. Daraus werden die volkswirtschaftlichen Nutzenverluste von unterlassenen Investitionen berechnet. Die Ergebnisse zeigen, dass die durchschnittliche Reisegeschwindigkeit in Nordrhein-Westfalen um rund 20 km/h niedriger als im Bundesdurchschnitt liegt. Der Grund hierfür seien Kapazitätsengpässe, die zu Staus führen, so das Forscherteam um Prof. Dr. Karl-Hans Hartwig vom Institut für Verkehrswissenschaft. So komme es in NRW auf 104 Autobahnabschnitten zu einer werktäglichen Staudauer von mindestens einer Stunde.

Vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Auslastung der nordrhein-westfälischen Autobahnabschnitte, der prognostizierten Verkehrsentwicklung bis 2025 und der erwarteten Infrastrukturinvestitionen des Bundes ist mit einer deutlichen Zunahme der Überlastungen zu rechnen. Die geschätzten Wohlfahrtseinbußen liegen - je nach Szenario - zwischen rund 29 und 75 Milliarden Euro.

Die Studie, die am Dienstag (15. September 2009) in Dortmund vorgestellt wurde, fordert eine verlässlichere Finanzierung von Bundesfernstraßen und schlägt mittelfristig einen „Mobilitätspakt für Deutschland" vor, der im Kern aus einer Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung zwischen Bund und Ländern besteht. Langfristig soll ein „Fonds Deutsche Fernstraße" etabliert werden, der eine effizientere Mittelverteilung nicht nach Länderproporz, sondern nach tatsächlichem Verkehrsaufkommen gewährleisten soll.

Institut für Verkehrswissenschaft