Münster (upm), 21. September 2009
Insgesamt 109 Millionen Euro zusätzlich erhält die Universität Münster bis 2015 aus dem sogenannten Hochschulmodernisierungsprogramm des Landes (HMOP) für dringend anstehende Neubau- und Sanierungsmaßnahmen. Eine entsprechende Vereinbarung unterzeichneten Innovationsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart, die Geschäftsführung des Bau- und Liegenschaftsbetriebs NRW (BLB) und die Rektorin der Universität Münster, Prof. Dr. Ursula Nelles heute (21. September) in Bielefeld. Die Übereinkunft nennt neben der Fördersumme auch die konkreten Baumaßnahmen und Zeitpläne der Modernisierungen und Sanierungen.
Der Sanierungsstau an der Universität Münster beziffert sich auf etwa 500 Millionen Euro. Für die erste Stufe des Modernisierungsprogramms hatte die Universität deshalb 331 Millionen Euro beantragt. „Auch wenn wir uns durchaus mehr finanzielle Unterstützung erhofft hatten, freuen wir uns natürlich über die 109 Millionen", so Rektorin Nelles. „Wir haben mit dem Land ausschließlich Maßnahmen vereinbart, die unmittelbar die baulichen Rahmenbedingungen in den Bereichen Forschung und Lehre verbessern." Aus den HMOP-Geldern sollen in den Jahren 2010 bis 2015 Ersatzneubauten für die Organische Chemie und die Biochemie, für die Geowissenschaften und für das Philosophische Seminar entstehen. Das Gebäude des Philosophischen Seminars am Domplatz 23 wird hinter der denkmalgeschützten Fassade vollständig abgerissen und neu gebaut. Modernisiert werden die Gebäude des Botanischen Instituts am Schlossplatz und der Seminartrakt am Bispinghof. Ein weiterer Neubau für die Geisteswissenschaften, der ebenfalls in diesem Bereich entsteht, wird zunächst als Ausweichquartier für das Philosophische Seminar genutzt. Als erste Maßnahme beginnt der BLB im Oktober 2010 mit der Sanierung der Hörsäle im Schloss.
Die Universität Münster als zweitgrößte Hochschule des Landes und Volluniversität mit 15 Fachbereichen hat einen Bestand von gut 200 Gebäuden. Jährlich investieren BLB und Universität insgesamt etwa 14 Millionen Euro in die Modernisierung und Sanierung der Gebäude. Nach jahrzehntelanger intensiver Nutzung zeigen die älteren Gebäude dennoch inzwischen deutliche Mängel. „Je nach Nutzungsart müssen Einrichtungen im Bereich von Forschung und Lehre alle zehn bis zwanzig Jahre modernisiert werden. In den Fällen, die im HMOP berücksichtigt sind, liegt die Universität über diesen Zeiträumen", so der Kanzler der Universität, Dr. Stefan Schwartze. Akuter zusätzlicher Bedarf war auch durch die PCB-Funde im Institutsgebäude der Geowissenschaften entstanden. Das Gebäude kann nicht mehr genutzt werden. Bis zur Fertigstellung eines Neubaus sind die geowissenschaftlichen Institute nur notdürftig anderweitig untergebracht.