Pressemitteilung upm

Zurück aus Brasilien

Prof. Schmidt hat erfolgreichen Lehr- und Forschungsaufenthalt in São Paulo absolviert

Münster (upm), 02. Oktober 2009

Prof. Dr. Thomas Schmidt (zweiter von rechts) mit Kollegen in Sao Paolo.
Prof. Dr. Thomas Schmidt (zweiter von rechts) mit Kollegen in Sao Paolo. Foto: privat

Prof. Dr. Thomas J. Schmidt vom Institut für Pharmazeutische Biologie und Phytochemie der Universität Münster ist zurück in der Heimat. Fast fünf Wochen lang war er für einen Lehr- und Forschungsaufenthalt in der Partnerfakultät der Universität São Paulo (USP) in Brasilien. Prof. Schmidt, der sich mit Wirkstoffen aus Pflanzen beschäftigt und beispielsweise deren Potenzial als neue Leitsubstanzen gegen Tropenkrankheiten untersucht, hielt dort unter anderem eine Lehrveranstaltung für Master- und Promotionsstudierende aller pharmazeutischen Teildisziplinen ab. Hauptgegenstand war der Einsatz von computergestützten Methoden in der Natur- und Wirkstoffforschung.

„Es war für mich eine sehr wichtige und positive Erfahrung", so Prof. Schmidt, „dort in einem ganz anderen Umfeld und Ausbildungssystem Lehre zu betreiben. Es haben mit Sicherheit nicht nur die brasilianischen Studierenden davon profitiert: Diese waren gut vorgebildet, hoch motiviert und aufgeschlossen, so dass es ein Vergnügen war, mit ihnen zu arbeiten. Besonders schön ist, dass einige der Studierenden Interesse gezeigt haben, einen Auslandsaufenthalt in meiner Gruppe an der WWU zu verbringen - das wird eine Bereicherung für meinen Arbeitskreis. Und auch für Studierende aus meiner Gruppe wird es sicher spannend sein, eine Zeit an der USP zu verbringen".

Prof. Schmidt betreibt bereits seit einiger Zeit Kooperationen mit mehreren Kollegen an der USP. Mit Prof. Dr. Elizabeth I. Ferreira versucht er beispielsweise, besonders wirksame Naturstoffe in sogenannte Prodrugs, die erst im Körper aktiviert werden, einzubauen. Dadurch soll das Nebenwirkungspotenzial der Wirkstoffe minimiert werden. Im Rahmen des Aufenthalts kam nun ein neues, vielversprechendes Projekt hinzu: In Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Antonia Tavares do Amaral wurden erste Ergebnisse zur Wirkung von Schmidts Naturstoffen gegen ein Enzym erzielt, das als Zielstruktur zur Bekämpfung der in Süd- und Mittelamerika sehr weit verbreiteten Chagas-Krankheit eine entscheidende Rolle spielt.

Damit eröffnet sich die Perspektive für eine weitere Kooperation zwischen der USP und der WWU. Die Vernetzung der beiden pharmazeutischen Lehreinheiten ist bereits sehr weit fortgeschritten. So befindet ist derzeit die Einrichtung einer ersten deutsch-brasilianischen „International Research Training Group" im naturwissenschaftlichen Sektor zum Thema „Cytoprotection" in Vorbereitung, an der etwa 15 Arbeitsgruppen beider Universitäten beteiligt sind. Der Vorantrag befindet sich derzeit in der Begutachtung durch die DFG und das brasilianische Pendant CAPES. „Es wäre für beide Universitäten ein immenser Gewinn, wenn diese Einrichtung ins Leben gerufen werden könnte", so Schmidt.

AG Schmidt