Pressemitteilung upm

Zu Ehren von Professor Müller-Warmuth

Festkolloquium an der WWU zum 80. Geburtstag des Alt-Rektors

Münster (upm), 08. Oktober 2009

Prof. Dr. Werner Müller-Warmuth
Prof. Dr. Werner Müller-Warmuth Foto: privat

Zu Ehren von Prof. Dr. Werner Müller-Warmuth veranstaltet das Institut für Physikalische Chemie der Universität Münster am Freitag, 9. Oktober 2009, ein Festkolloquium im Institut für Angewandte Physik. Prof. Müller-Warmuth, ehemaliger Direktor des Instituts für Physikalische Chemie und früherer Rektor der Universität Münster, vollendete am 1. Oktober sein 80. Lebensjahr.

Werner Müller-Warmuth, der aus Hamburg stammt, studierte in den ersten Nachkriegsjahren Physik und Chemie an der Universität Frankfurt, wo er 1955 promoviert wurde. Während der folgenden zehnjährigen Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz habilitierte er sich 1961 an der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Mainz. 1965 ging er als Abteilungsleiter an das Gemeinsame Forschungszentrum der Europäischen Gemeinschaft (Euratom) nach Ispra in Italien. 1973 folgte Prof. Müller-Warmuth dem Ruf auf einen Lehrstuhl für Physikalische Chemie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, wo er zum Direktor des Instituts für Physikalische Chemie ernannt wurde. In der Amtsperiode von 1978 bis 1982 war Prof. Müller-Warmuth Rektor der WWU. Die Landesrektorenkonferenz (LRK) von Nordrhein-Westfalen wählte ihn 1981 und 1982 zu ihrem Vorsitzenden.

Sein Hauptarbeitsgebiet ist die Aufklärung atomarer und molekularer Bewegungsformen in kondensierter Materie. So entwickelte er neue und vielseitige Verfahren der magnetischen Resonanzspektroskopie, um zwischenmolekulare Wechselwirkungen und Bewegungsformen in ganz unterschiedlichen Materialien aufzuklären. Im letzten Jahrzehnt seiner Tätigkeit vertiefte Prof. Müller-Warmuth insbesondere seine Aktivität auf dem Gebiet der Struktur und Dynamik ungeordneter Festkörper, vor allem von Einlagerungsverbindungen und Gläsern, die mit modernen, hochauflösenden spektroskopischen Methoden untersucht wurden. Darüber hinaus galt sein Interesse den Weiterentwicklungen des nichtinvasiven NMR-Verfahrens zur Bildgebung in der klinischen Medizin und der in-vitro-Spektroskopie.

Prof. Müller-Warmuth erfreute sich bei Studierenden, Mitarbeitern und Kollegen großer Beliebtheit. Über 100 Diplomarbeiten und etwa 90 Dissertationen wurden von ihm betreut und zeugen von seiner erfolgreichen wissenschaftlichen Arbeit, die in etwa 220 Publikationen ihren Ausdruck gefunden hat.

Neben seinem Einsatz für die Universität stellte sich Prof. Müller-Warmuth auch auf überregionaler Ebene immer wieder für verantwortungsvolle Positionen zur Verfügung: Unter anderem war er Mitglied und Vorsitzender des Apparateausschusses der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und von 1983 bis 1993 Mitglied des Wissenschaftlich-Technischen Ausschusses des Aufsichtsrats des Forschungszentrums Jülich. Zusätzlich zu seiner Mitgliedschaft im Internationalen Fachbeirat des Max-Planck-Instituts für Polymerforschung in Mainz erwarb er sich besondere Verdienste durch seinen aktiven Einsatz bei der personellen Erneuerung der Universität Leipzig.

Ein besonderes Anliegen war Prof. Müller-Warmuth stets die internationale Verständigung und Zusammenarbeit. Von 1962 bis 1965 war er Berater der türkischen Regierung und Gastprofessor an der Universität Ankara, 1976 engagierte er sich beim Aufbau der Forschung an der Nationalen Universität Bogota (Kolumbien), 1980 wurde ihm von der Universidad de Lima (Peru) der Ehrenprofessor-Titel verliehen. Hinzu kamen Forschungsaufenthalte in Grenoble (1959), an der Rutgers Universität/USA (1983) und 1989 in Mansoura/Ägypten.

Institut für Physikalische Chemie