Pressemitteilung upm

Die Dinge aus der Sicht der anderen

Ethnologe erzählte faszinierten Kindern von fremden Ländern

Münster (upm), 16. Oktober 2009

Begeistert baten die Junior-Studierenden Prof. Guido Sprenger um ein Autogramm.
Begeistert baten die Junior-Studierenden Prof. Guido Sprenger um ein Autogramm. Foto: WWU-Dieckmann

"Iiiiiih, Grillen!" Der Gedanke, die zu essen, passte den rund 400 Kindern, die heute (16. Oktober) an der Vorlesung "Zu Tisch mit den Gesitern" der Kinder-Uni Münster teilnahmen, gar nicht. Dabei, so erzählte der Ethnologe Prof. Dr. Guido Sprenger, schmecken die doch wie eine leckere Rinderbrühe. Und umgekehrt finden es Asiaten eklig, wenn Europäer Käse essen, schließlich ist das doch vergammelte Milch.

Damit kam er auch gleich auf die zwei wichtigsten Grundsätze eines Ethnologen: 1. Das Fremde ist gut, weil es fremd und damit interessant ist und 2., man muss die Dinge aus der Sicht des anderen sehen. Und das hat Sprenger getan, denn er lebte insgesamt zwei  Jahre in einem Dorf der Rmeet im südostasiatischen Laos. Dort wurde er aufgenommen wie ein Sohn und durfte an allen Sitten und Gebräuchen teilnehmen - unter anderem an dem, Krankheiten zu heilen, indem man gemeinsam mit den Geistern, die sie hervor gerufen haben, isst.

Das faszinierte die acht- bis zwölfjährigen Junior-Studierenden, die erstmal die Existenz von Geistern bezweifelten und vom Professor wissen wollten, ob er denn tatsächlich an Geister glaube. "Wenn ich dort bin, ja, wenn ich hier bin, nein", orientierte sich seine Antwort an Grundsatz Nummer zwei, die Dinge aus der Sicht des anderen zu sehen. Die Kinder waren begeistert und sprudelten über vor Fragen an den Ethnologen.

Die können sie auch im Internet loswerden, denn unter www.kinderuni-muenster.de gibt es auch ein interaktives Forum, in dem Prof. Sprenger via E-Mail zu erreichen ist. Da Professoren aber viel beschäftigt sind, dauert es manchmal länger mit einer Antwort. Nach den Geistern stehen bei der nächsten Kinder-Uni die Hexen auf dem Programm. Die Historikerin Prof. Dr. Barbara Stollberg-Rilinger wird am 20. November um 16.15 Uhr erklären, ob es sie wirklich gegeben hat.

Kinder-Uni Münster