Pressemitteilung upm

Der große Wurf

Österreichische Handballnationalspielerinnen studieren an der WWU / WM in China im Dezember

Münster (upm), 24. November 2009

Wenn am 5. Dezember 2009 die Handball-Weltmeisterschaft der Frauen in China angepfiffen wird, werden auch drei WWU-Studentinnen mit von der Partie sein. Katharin Doppler und die Schwestern Nina und Sabrina Stumvoll spielen in der österreichischen Nationalmannschaft und studieren seit dem Wintersemester an der Universität Münster.

Zwei Entscheidungen standen für die drei Handballerinnen bereits nach dem Abitur in Österreich fest: Ein Studium wollten sie beginnen und das am liebsten im Ausland. Da kam das Angebot des Zweitligisten SC Greven 09 gerade recht. "Durch unseren Wechsel nach Greven und das Studium an der WWU können wir den Leistungssport und die berufliche Ausbildung super miteinander verbinden", so die 20-Jährige Nina Stumvoll, die wie ihre Schwester ein Lehramtsstudium aufgenommen hat. Es sei immer klar gewesen, dass sie sich neben dem Spitzensport durch ein Studium ein zweites Standbein schaffen wollten. "Mit dem Leistungssport ist es irgendwann vorbei", weiß die Jura-Studentin Katharina Doppler.

Den Spitzensportlern an der WWU die bestmöglichen Voraussetzungen zu bieten, dafür ist Prof. Dr. Bernd Strauß als Spitzensportbeauftragter zuständig. "Der Spitzensport ist ein sehr wichtiges Element für die strategische Ausrichtung, die Entwicklung und die Außendarstellung unserer Universität", weiß der Sportpsychologe. Das Rektorat unterstütze das Spitzensport-Konzept, das vor allem auch eine starke Vernetzung zwischen dem Spitzensportbeauftragten, dem Hochschulsport, den einzelnen Fachbereichen und der Universitätsleitung anstrebt.

Dass Studierende, die neben dem Studium eine Leistungssportkarriere verfolgen, weniger Leistungen in der Uni erbringen müssten als Andere, ist natürlich nicht der Fall: "Es wird keinem etwas geschenkt, aber wir werden uns so gut es geht dafür einsetzen, dass es für jeden Einzelnen flexible Lösungen gibt", so Strauß. Und das ist auch nötig, wenn es für Sportler wie die Stumvolls und Katharina Doppler sportlich ernst wird. Durch die Vorbereitung auf die WM und das Turnier in China werden die Drei rund vier Wochen in der Uni fehlen. Wie sie den Stoff, den sie in dieser Zeit verpassen nachholen oder vorarbeiten können, muss sorgfältig geplant und organisiert werden. Strauß empfiehlt den Sportlern immer das direkte und frühzeitige Gespräch mit den betroffenen Professoren und Dozenten. "Es ist optimal, wenn es eine funktionierende Verbindung zwischen Sportler und Lehrkräften gibt. Dann lassen sich meist gute Lösungen finden", rät Strauß, der in diese Kommunikation nur dann eingreift, wenn es hakt. Darüber, dass die Sonderregelungen zusätzlichen Aufwand für die Dozenten bedeuten, sind sich die Österreicherinnen wohl bewusst. Aber nicht nur auf die Kooperationsbereitschaft der Lehrkräfte sind die Nationalspielerinnen angewiesen, sie müssen auch selbst eine Menge beisteuern, damit der Balance-Akt "Spitzensport und Studium" gelingt. "Es erfordert schon viel Disziplin, wenn man nach einem anstrengenden Uni-Tag noch trainieren muss", so die 19-jährige Katharina Doppler. Oft sei es aber auch ein willkommener Ausgleich zum Jurastudium.

Den österreichischen Handballerinnen als Vorbilder für eine funktionierende Kombination von Leistungssport und Studium an der WWU sollen in Zukunft noch mehr Sportler folgen. Dazu sei es vor allem wichtig, "dass die Spitzensportler an der Uni wissen, dass es für sie eine Anlaufstelle bei Problemen oder Fragen gibt und darüber hinaus die Möglichkeit, sich innerhalb der Hochschule zu vernetzen", so Strauß. In die Strategie der gesamten Uni passe es, den Standort Münster für Spitzensportler so attraktiv wie möglich zu machen. Als studentische WM-Teilnehmerinnen tragen die Stumvoll-Schwestern und Katharina Doppler neben anderen Spitzensportlern an der Uni Münster ihren Teil dazu bei.

Prof. Dr. Bernd Strauß, Spitzensportbeauftragter der WWU