Pressemitteilung upm

Gab es Hexen?

Historikerin erklärte bei der Kinder-Uni Münster die Hexenverfolgung im Mittelalter

Münster (upm), 20. November 2009

Dass es keine Hexen gibt, weiß heutzutage jedes Kind. Im Mittelalter war die Furcht vor bösen Zauberkräften jedoch so verbreitet, dass man angebliche Hexen und Zauberer verfolgte und zum Tode verurteilte. Mit diesem düsteren Kapitel der europäischen Geschichte beschäftigte sich Prof. Dr. Barbara Stollberg-Rilinger in der Kinder-Uni am Freitag, 20. November 2009.

800 Kinder im Alter zwischen acht und zwölf Jahren hingen der Historikern im voll besetzten H1 förmlich an den Lippen, als sie berichtete, dass Menschen bereits verdächtigt wurden mit dem Teufel im Bunde zu sein, wenn sie Kräuter und Wurzeln zur Herstellung von Salben oder Tees sammelten. Schnell wurde vermutet, dass sie für Unwetter oder schlechte Ernte verantwortlich waren. Für die vermeintlichen Hexen und Zauberer gab es jedoch keine normalen Prozesse. Sie wurden der "peinlichen" Befragung unterzogen. Verdächtige wurden so lange "gepeinigt", bis sie zugaben, Hexen oder Zauberer zu sein.

Im 16. und 17. Jahrhundert kam es zu "Prozesslawinen", weil Angeklagte unter Folter viele andere Menschen ebenfalls als Hexen beschuldigten. Zum Ende der Hexenverfolgung konnte es erst kommen, erklärte Stollberg-Rilinger, als die Menschen nicht mehr an den Teufel und die Hexen glaubten.

Die nächste Kinder-Uni Münster beschäftigt sich mit der Frage, warum Menschen hungern müssen. Die Politikwissenschaftlerin Prof. Dr. Doris Fuchs wird am 18. Dezember um 16.15 Uhr sprechen. Der Eintritt ist wie immer frei. Weitere Informationen sind unter www.kinderuni-muenster.de zu finden.

Kinder-Uni Münster