Pressemitteilung upm

Die US-amerikanische Familie

Workshop von Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe

Münster (upm), 23. November 2009

Seit April 2009 erforscht eine Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe an der WWU Kontinuität und Wandel der Familienwerte in der US-Gesellschaft des 20. Jahrhunderts. Am Beispiel des Norm- und Wertwandels rund um die Themen Familie, Geschlechterrollen und Generationen werden längerfristige Transformationsprozesse innerhalb der amerikanischen Gesellschaft untersucht. Im Zentrum des englischsprachigen Forschungsworkshops, der am 1. und 2. Dezember an der WWU Münster stattfindet, steht die Frage nach der komplexen Wechselbeziehung von sozialem Wandel und Veränderungen am Normen- und Wertegerüst der US-Gesellschaft in den spannungsreichen 1960er und 1970er Jahren.

Während die Leiterin der Nachwuchsgruppe, Prof. Dr. Isabel Heinemann, mit einer Untersuchung des Wandels von Familienwerten den analytischen Rahmen absteckt, fragen insgesamt drei Dissertationen nach den Diskursen über African-American Single Mothers (Anne Overbeck), nach den Vorstellungen über Chicano Families (Claudia Roesch) und nach der visuellen Repräsentation von Familienwerten.

Um ihre Forschungen im Austausch mit internationalen Experten zu diskutieren und weiter zu profilieren, veranstaltet die Nachwuchsgruppe in den nächsten Jahren eine Reihe von Forschungsworkshops und Konferenzen. Die Referentinnen und Referenten des ersten Workshops, der in der Rosenstr. 9 stattfindet, fragen nach Elementen eines tiefgreifenden Normen- und Wertewandels auf der Ebene der Familienwerte und Geschlechterrollen, aber auch nach Konfliktfeldern und politisch, religiös und sozial motivierter Gegenbewegungen.

Die Vorträge des ersten Veranstaltungstages werden die gesellschaftlichen Pluralisierungsprozesse und Krisenszenarien auf dem Feld der Familienwerte in den 1960er und 1970er Jahren in den Blick nehmen. So spricht Johanna Brumberg (Göttingen) über die Generation der „Baby Boomer" und die Debatte über eine Krise der Familie in den siebziger und achtziger Jahren. Felix Krämer (Münster) analysiert das Verhältnis von hegemonialer Männlichkeit und religiöser Praxis in den 1970er Jahren.

Den öffentlichen Abendvortrag wird die amerikanische Historikerin Natasha Zaretsky von der Southern Illinois University Carbondale mam 1. Dezember um 18.15 Uhr im Hörsaal F8 im Fürstenberghaus halten. Bekannt durch ihre Monographie „No Direction Home. The American Family and the Fear of National Decline, 1968-1980" (University of North Caroline Press, 2007) spricht sie in Münster zum Thema „The American Family, Feminism, and Economic Transformation in the 1970s".

Am zweiten Veranstaltungstag stehen die unterschiedlichen Perspektiven des Emmy-Noether-Projekts zur Geschichte der US-Familie im 20. Jahrhundert im Mittelpunkt. Hierbei werden Isabel Heinemanns Konzeption des Forschungszusammenhangs sowie die Dissertationsprojekte der Mitarbeiterinnen Anne Overbeck und Claudia Roesch im Zentrum der Diskussion stehen.

Nachwuchsgruppe