Pressemitteilung upm

Theologen veranstalten internationalen Workshop zu Hymnus und Gebet in der Antike

Münster (upm), 30. November 2009

„Early Christian Hymns and Prayers in Their Literary and Liturgical Context in Antiquity" - zu diesem Thema kommen vom 1. bis zum 3. Dezember namhafte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen europäischen Ländern, Israel und den USA zu einem internationalen Workshop an der Universität Münster, WWU, zusammen.

Die von der Fritz-Thyssen-Stiftung und der Forschungsförderung der WWU finanzierte Tagung beleuchtet Hymnus und Gebet im Kultur- und Religionsvergleich von entstehendem Christentum, frühem Judentum und griechisch-römischer Antike. Dabei werden Lieder und Gebete nicht allein als möglicher Teil des gemeinsamen Gottesdienstes oder der individuellen religiösen Praxis untersucht, sondern auch als literarische Gattung in unterschiedlichen Kontexten und Funktionen.

Entstanden ist die Idee zur Tagung aus einer Kooperation der beiden theologischen Fakultäten der WWU. „Am Anfang stand eine gemeinsame Frage: Was hat es mit den von der Exegese identifizierten Hymnen im Neuen Testament auf sich? Wurden sie wirklich gesungen? Welchen Formgesetzen folgen sie?", erinnert sich Prof. Dr. Hermut Löhr, Neutestamentler an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der WWU. Und sein Kollege Prof. Dr. Clemens Leonhard, Liturgiewissenschaftler an der Katholisch-Theologischen Schwesterfakultät ergänzt: „Wenn nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil ein Stück des Philipperbriefs des Heiligen Paulus zur Vorlage von Liedtexten wurde, können wir nachfragen, inwiefern sich darin die älteste Praxis der Christenheit spiegelt. Wieweit dürfen wir aus späteren Zeugnissen über den Gottesdienst von Juden und Christen Rückschlüsse auf diese Frühzeit ziehen? Lässt sich so etwas wie ein Gesangbuch der frühen Kirche erschließen?"

Neben verschiedenen frühchristlichen Texten behandeln die Vorträge auch hellenistische Hymnen, Textfunde aus Qumran und mittelalterliche jüdische Dichtung.

Prof. Dr. Hermut Löhr, Neutestamentliches Seminar Prof. Dr. Clemens Leonhard, Seminar für Liturgiewissenschaft