Pressemitteilung upm

Festlicher Geburtstag

Bundespräsident kommt zum 50-jährigen Jubiläum des Instituts für Neutestamentliche Textforschung

Münster (upm), 03. Dezember 2009

Prof. Dr. Holger Strutwolf (l.) und Bundespräsident Horst Köhler im August 2007
Prof. Dr. Holger Strutwolf (l.) und Bundespräsident Horst Köhler im August 2007 Foto: WWU/Peter Grewer

Bundespräsident Prof. Dr. Horst Köhler ist der prominenteste Gast beim Festakt zum 50-jährigen Bestehen des Instituts für Neutestamentliche Textforschung (INTF) der WWU Münster. Gefeiert wird am 9. Dezember in der Aula des Schlosses. Horst Köhler ist dem Institut und dem angeschlossenen Bibelmuseum als Vorsitzender des Kuratoriums der Hermann-Kunst-Stiftung, die beide Institutionen finanziell unterstützt, verbunden.

"Wir freuen uns sehr, dass die Anwesenheit des Bundespräsidenten die Bedeutung des Instituts unterstreicht", sagt Prof. Dr. Albrecht Beutel, Dekan der Evangelisch-Theologischen Fakultät. "Das Institut ist einer unserer Leuchttürme und bundesweit einmalig." Gegründet wurde es 1959 von Prof. D. Kurt Aland, 1983 folgte ihm Prof. Lic. Dr. Barbara Aland in der Institutsleitung. Die Wissenschaftler am Institut widmen sich seit 50 Jahren der Aufgabe, den griechischen Urtext des Neuen Testamentes zu erforschen und zu rekonstruieren. Weltweit bekannt geworden sind das "Novum Testamentum Graece" und das "Greek New Testament".

Das 1898 zum ersten Mal und inzwischen in 27. Auflage erschienene Werk ist eine Rekonstruktion der griechischen Texte des Neuen Testaments - ein Buch, das jeder Theologiestudierende kennt und das in nahezu jedem Pfarramt der Welt steht. Hauptaufgabe des Instituts ist die Große Ausgabe des griechischen Neuen Testaments, die "Editio Critica Maior". Sie basiert erstmalig auf dem gesamten Material der erhaltenen rund 5.500 griechischen Handschriften, den alten Übersetzungen und den neutestamentlichen Zitaten in der antiken christlichen Literatur. Die nordrhein-westfälische Akademie der Wissenschaften stellt dafür sieben Millionen Euro bis zum Jahr 2030 zur Verfügung.

Bereits seit 1964 unterstützt die Hermann-Kunst-Stiftung die Arbeit des INTF mit großzügigen Personal- und Sachmitteln. Erster Vorsitzender des Kuratoriums war der zweite Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, Ludwig Erhard, es folgten die Bundespräsidenten Walter Scheel, Roman Herzog und aktuell Horst Köhler. Das Staatsoberhaupt besuchte bereits vor zwei Jahren das dem Institut angeschlossene Bibelmuseum der WWU Münster.

Hier werden die Arbeit und die Ergebnisse des Instituts anschaulich präsentiert. Die Geschichte der Bibel von den handschriftlichen Anfängen bis zur Gegenwart sind in dem Museum an der Pferdegasse ebenso zu finden wie der Nachbau einer Gutenberg-Presse und Bibeldrucke in allen nur denkbaren Sprachen. Das würdigte Köhler mit seinem Eintrag ins Gästebuch: "Danke für diese wertvolle Arbeit. Wir alle müssen dazu beitragen, dass der hier vorhandene Schatz gehegt und gepflegt wird." Gegründet wurde das Bibelmuseum 1979, es wird also 30 Jahre alt.

"Es ist uns eine Ehre, dass wir unseren Geburtstag in Anwesenheit so vieler prominenter und interessierter Gäste feiern können", freut sich Prof. Dr. Holger Strutwolf, derzeitiger Direktor des Instituts und des Bibelmuseums. Neben Horst Köhler werden unter anderem Dr. Alfred Buß, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen und stellvertretender Kuratoriums-Vorsitzender der Hermann-Kunst-Stiftung, Nikolaus Schneider, Präses der evangelischen Kirche im Rheinland und ebenfalls Mitglied im Kuratorium der Hermann-Kunst-Stiftung sowie weitere zahlreiche evangelische und katholische Bischöfe, Regierungspräsident Dr. Peter Paziorek, der Bundestagsabgeordnete Christoph Strässer sowie die Landestagsabgeordneten Marie-Theres Kastner und Thomas Sternberg erwartet. Der Festakt ist nicht öffentlich.

Institut für Neutestamentliche Textforschung