Pressemitteilung upm

Visionäre Beleuchtungstechnik

Münstersche Forscher sind an Projekt zur Entwicklung organischer Leuchtdioden beteiligt

Münster (upm), 17. Dezember 2009

Organische Leuchtdioden sind extrem dünn und strahlen Licht flächig ab.
Organische Leuchtdioden sind extrem dünn und strahlen Licht flächig ab. Foto: Novaled AG

Eine leuchtende Wand im Wohnzimmer statt einer Lampe an der Decke - das ist eine Zukunftsvision. Wahr werden könnte sie durch den Einsatz selbststrahlender flächiger Lichtquellen: organische Leuchtdioden (OLEDs). Um die Entwicklung von OLEDs voranzubringen, fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) das deutschlandweite Projekt „So-Light". Daran sind elf Unternehmen und Forschungsinstitute beteiligt, darunter die Arbeitsgruppe von Prof. Luisa De Cola vom Physikalischen Institut der Universität Münster. Das gesamte Fördervolumen beträgt 14,7 Millionen Euro für drei Jahre. Die münsterschen Forscher erhalten gut 500.000 Euro.

Organische Leuchtdioden sind wenige Nanometer dünne organische Halbleiter mit der Eigenschaft, Licht flächig abzustrahlen. In einem extrem schnell wachsenden Markt spielen sie die Schlüsselrolle für eine revolutionäre Entwicklung. Die Vision der „So-Light"-Forscher: den Traum von hauchdünnen, flexiblen, hocheffizienten Displays mit brillanten Farben und hohem Kontrast Realität werden zu lassen. Unter anderem wollen sie neue Materialien erforschen und Technologien für konkrete Anwendungsbereiche entwickeln, zum Beispiel in der Architektur oder als Großdisplay-Hinterleuchtung. Dr. Cristian Strassert, der zusammen mit dem Doktoranden Mathias Mydlak unter der Leitung von Prof. Luisa De Cola an „So-Light" beteiligt ist, erklärt: „OLEDs erzeugen kaum Wärmeverluste und verbrauchen weniger Energie als andere Lichtquellen. Uns geht es darum, diese Leuchtdioden noch effizienter und umweltfreundlicher zu machen als Energiesparlampen."

Organische Leuchtdioden finden gegenwärtig als Display Einsatz in MP3-Playern, PDAs, Kameras und Handys. Für Beleuchtungsanwendungen sind der hohe Farbwiedergabeindex und das warme natürliche Weißlicht besonders angenehm in der Wahrnehmung. Dr. Jan Blochwitz-Nimoth, Konsortialführer von „So-Light", sagt: „Europa ist Vorreiter in Sachen Energieeffizienz, Umweltschutz, aber auch Design. Das kürzliche Verbot klassischer Glühbirnen und der Bedarf nach energieeffizienten innovativen Lichtlösungen verlangen neue Technologien. Hier werden OLEDs und ihre zeitnahe Umsetzung in Anwendungen eine wichtige Rolle spielen."

AG De Cola