Pressemitteilung upm

"Ach, das wusste ich ja noch gar nicht"

Bologna-Reform: Wie Studierende und Lehrende über die besten Lösungen diskutierten

Münster (upm), 13. Januar 2010

"Ach, das wusste ich ja noch gar nicht", klang es mehrfach aus den  Seminarräumen der vier Arbeitsgruppen des Bologna-Tages an der WWU. Die Diskussionsrunden, in denen sich eine bunte Mischung aus Studierenden, Professoren, Mitarbeitern der Prüfungsämter, Studienberatern und vielen weiteren Mitarbeitern der Hochschule wiederfanden, zeigten deutlich, dass schon eine verbesserte interne Kommunikation ein wenig Licht ins Dunkel bringen könnte. So konnte einer Studentin mit dem Hinweis darauf, dass sie bereits Master-Elemente in ihre Bachelor-Studium integrieren könne, auf die Sprüng geholfen werden.

Seite an Seite brüteten die Teilnehmer der Veranstaltung an Lösungsansätzen, mit denen das vielfach als "Bologna-Monstrum" bezeichnete Modell bezwungen beziehungsweise gezähmt werden könnte. Die Ansichten zu Themen wie "Anwesenheitspflicht", "Reduzierung der Prüfungsbelastung", "Überschneidungsfreiheit" oder "Selbststudium" lagen trotz des größtenteils freundlichen Meinungsaustauschs zum Teil deutlich auseinander. "Warum wird uns jede Kleinigkeit vorgeschrieben?", fragte beispielsweise eine Studentin und kritisierte damit das ihrer Meinung nach starre Bachelor-System. "Weil Sie es sonst nicht richtig machen", antwortete ein Professor, der damit für eine kontroverse und minutenlange Diskussionen sorgte. Die Kommentare bewegten sich zwischen "Studenten müssen zu ihrem Glück gezwungen werden" und "Ich bin nur noch einer von vielen, der ein und dasselbe Studium, ohne Variationsmöglichkeiten studiert. Die Individualität geht verloren."

Allerdings merkten wohl sehr viele der Teilnehmer, aus welchem "Lager" sie auch stammten, dass sie viele Sorgen und Nöte rund um Bologna verbinden. Sei es die Prüfungs- und Arbeitsbelastung, die sowohl für Studenten als auch Dozenten zunimmt. Oder auch der Wunsch nach umfangreicheren Beratungsmöglichkeiten. "Bologna hat zwar die Ansprüche erhöht, mehr Geld haben wir aber dennoch nicht zur Verfügung", lautete ein zentraler Kritikpunkt.

Dass die Studierenden und Mitarbeiter der WWU einen großen Austausch-Bedarf zum Thema Bologna und den damit einhergehenden Problemen in Studium und Lehre hatten, wurde nicht zuletzt auch in der Mittags- und Kaffeepause deutlich. Konstruktive Diskussionen blieben nicht nur in den Besprechungszimmern, sondern setzten sich auch in den Pausen in kleinen Grüppchen fort.


In der Abschlussdiskussion fanden sich die Problematiken und Ansatzpunkte der einzelnen Gruppen wieder. Neben Vorschlägen für Änderungen innerhalb der Uni, aber auch auf Landesebene, mussten vor allem auch wieder interne Informationslücken gefüllt werden. Vielen Lehramtsstudierenden mag an diesem Tag ein großer Stein vom Herzen gefallen sein. Was viele nämlich bislang nicht wussten: Sie werden definitiv einen Master-Studienplatz an der Uni Münster bekommen. Gut, dass sie jetzt davon wissen.

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