Pressemitteilung upm

Interkulturelle Pädagogik

Neu an der Universität Münster: Prof. Dr. Sara Fürstenau

Münster (upm), 22. Februar 2010

Neues Gesicht an der WWU: Prof. Dr. Sara Fürstenau lehrt und forscht  am Institut für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt interkulturelle Pädagogik.
Neues Gesicht an der WWU: Prof. Dr. Sara Fürstenau lehrt und forscht am Institut für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt interkulturelle Pädagogik. Foto: WWU - Sauer

Wie hängt Schulerfolg mit sprachlicher Bildung zusammen? Das untersucht Prof. Dr. Sara Fürstenau seit diesem Semester an der Westfälischen Wilhelms-Universität. Sie forscht und lehrt am Institut für Erziehungswissenschaft. Ihr Schwerpunkt ist die interkulturelle Pädagogik. In einem Forschungsprojekt leitet sie aus dem Unterricht erfolgreicher Lehrkräfte Qualitätskriterien für sprachliche Bildung im (Fach-)Unterricht ab. Gegenstand der Untersuchung sind sprachlich und kulturell heterogen zusammengesetzte Schulklassen. Geplant ist, im Frühjahr 2010 den Unterricht in Grundschulen und in Sekundarschulen durch Videoaufnahmen zu dokumentieren und zu analysieren.

Ein weiterer Schwerpunkt von Sara Fürstenau ist die Arbeit an der Lehrbuchreihe "Migration und schulischer Wandel", die sie gemeinsam mit ihrer Kollegin Prof. Dr. Mechtild Gomolla herausgibt. In den Lehrbüchern geht es um pädagogische Ansätze und schulentwicklerische Strategien, die das Ziel verfolgen, Kindern und Jugendlichen mit vielfältigen Bildungsvoraussetzungen, Identitäten und Lebenshintergründen in der Schule eine optimale Förderung zu verschaffen und Bildungsungleichheiten abzubauen. Die Lehrbücher verbinden Erkenntnisse der Schulqualitätsforschung mit Perspektiven für eine innovative Bildungspraxis in der Einwanderungsgesellschaft. "Migration muss nicht per se ein Problem sein, sondern kann ein Potenzial sein", sagt Sara Fürstenau. Die einzelnen Lehrbücher stellen zum Beispiel die Unterrichtsqualität, die Zusammenarbeit zwischen Schule und Eltern, den konstruktiven Umgang mit Mehrsprachigkeit oder das Thema Leistungsbewertung in den Mittelpunkt.

Sprachliche Heterogenität als Herausforderung für Schule und Unterricht ist ein langjähriger Forschungsschwerpunkt von Sara Fürstenau. Es sei eine Tatsache, dass ein beträchtlicher Anteil der Kinder und Jugendlichen in deutschen Schulen zu Hause - migrationsbedingt - andere Sprachen gebraucht, neben oder statt der Sprache Deutsch. Darauf müssten sich die Lehrkräfte einstellen. "Klassen mit ausschließlich deutschsprachigen Kindern gehören immer häufiger der Vergangenheit an", sagt Fürstenau. Sie betont, dass von einem sprachsensiblen, interkulturell angelegten Unterricht in allen Fächern alle Kinder, auch einsprachige, auf Dauer nachhaltig profitieren werden. "Das ist eine historische Chance." Ihre Forschungsthemen fließen mit ein in ihre aktuellen Lehrveranstaltungen rund um Sprache und Bildung.

In Münster sucht die Professorin derzeit nach Kooperationsschulen. Für ihre Studierenden will sie sich langfristig für größere Praxiserfahrungen einsetzen. Teamgeist ist ihr besonders wichtig, ebenso die interdisziplinäre Arbeit mit anderen Fachbereichen, etwa Germanistik. An der Stadt Münster schätzt sie besonders, dass sie alle Wege zu Fuß machen kann. Um ihren neuen Wohnort Münster besser kennenzulernen, hat sie im vergangenen Sommer mit ihrer Familie bereits zwei Wochen Urlaub in Münster gemacht. Die Mutter zweier Kinder kennt bereits alle "guten Spielplätze". In ihrer Freizeit rudert Sara Fürstenau sehr gerne und will künftig den Dortmund-Ems-Kanal erkunden. Sie liebt das Reisen, speziell das Skilanglaufen in Norwegen. Ihre Antrittsvorlesung an der Uni Münster hält Sara Fürstenau im Sommersemester 2010 im Rahmen der Ringvorlesung "Migration und Bildung".

Prof. Fürstenau