Pressemitteilung upm

Die Theologie darf nicht schweigen

Kirche und Missbrauch: Podiumsdiskussion am 3. Mai an der Katholisch-Theologischen Fakultät in Münster

Münster (upm), 21. April 2010

Die öffentliche Debatte um sexuellen Missbrauch reißt nicht ab. Immer mehr Fälle aus kirchlichen und anderen Einrichtungen werden bekannt. Die katholische Kirche steckt in einer Krise, die weder Gläubige noch Skeptiker kalt lässt. Kirchenmitglieder sind tief verunsichert, viele wenden sich ab. Die Theologie darf dazu nicht schweigen, sagen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der katholisch-theologischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU). In einer öffentlichen Podiumsdiskussion am Montag, 3. Mai 2010, zum Thema "Kirche und Missbrauch - Die Theologie darf nicht schweigen" wollen sie wissenschaftlich zu den Fragen Stellung nehmen, die Kirche und Öffentlichkeit bewegen. Beginn ist um 19.15 Uhr im Auditorium Maximum der WWU, Johannisstraße 12-20.

Es diskutieren die Professorinnen und Professoren Antonio Autiero (Moraltheologie), Reinhard Feiter (Pastoraltheologie), Marianne Heimbach-Steins (Sozialethik), Judith Könemann (Religionspädagogik), Thomas Schüller (Kirchenrecht) und Marie-Theres Wacker (Theologische Frauenforschung). Moderatorin ist Viola van Melis vom Zentrum für Wissenschaftskommunikation des Exzellenzclusters "Religion und Politik" der WWU.

Zu den Themen der Veranstaltung gehört die Frage, warum Missbrauch gerade in der Kirche möglich werden konnte. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wollen zudem fragen, ob es über die Verantwortung Einzelner - Täter, Mitwisser und Entscheider - hinaus eine Verantwortung der Institution gibt. Wie geht die Kirche mit Opfern und Tätern um? Wie verhalten sich kirchliches und staatliches Recht zueinander? Welche Konsequenzen müssen für Sexualmoral, Seelsorge und Schulunterricht gezogen werden? Die Experten wollen auch debattieren, wie der Vertrauensverlust aufzufangen ist, der sich in hochschnellenden Kirchenaustrittszahlen zeigt, und was der Kirche in der Krise schließlich Zukunft bringt.

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