Pressemitteilung upm

WWU-Alumni "regieren" bald bei der Bank der Banken

Dr. Andreas Dombret und Carl-Ludwig Thiele sind in den Vorstand der Deutschen Bundesbank berufen

Münster (upm), 29. April 2010

Dr. Andreas Dombret
Dr. Andreas Dombret Foto: Privat
Carl-Ludwig Thiele
Carl-Ludwig Thiele Foto: Privat

Der eine ist Ökonom. Der andere Jurist. Während Andreas Dombret eine Karriere in der Finanzwelt erreichte und jahrelang die Führung der "Bank of America", dem größten Kreditinstitut der Vereinigten Staaten, in Deutschland innehatte, entschied sich Carl-Ludwig Thiele für eine politische Laufbahn bei der Freien Demokratischen Partei (FDP). Zwei Lebenswege, die auf den ersten Blick nicht viel gemein haben. Doch nun finden die beiden Männer im Vorstand der Deutschen Bundesbank zueinander. Am Montag, 3. Mai, werden der Deutsch-Amerikaner und der Münsteraner während einer Feierstunde in Frankfurt in ihre Ämter eingeführt. Und ein genauer Blick in die Lebensläufe der beiden zeigt: Ihr künftiger Posten ist nicht die einzige Parallele im Lebenslauf. Beide haben an der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) in Münster studiert. Während Carl-Ludwig Thiele sich Ende der siebziger Jahre den Rechtwissenschaften widmete, absolvierte Andreas Dombret von 1982 bis 1987 ein Studium der Wirtschaftswissenschaften. Er engagierte sich in der münsterschen Jungen Union und zog für den Ring Christlich-Demokratischer-Studenten ins Studentenparlament.

Carl-Ludwig Thiele wurde während seiner Studienzeit, 1976 bis 1980, Mitglied in der Akademischen Verbindung Zollern. Dort ist er noch heute als "Alter Herr" aktiv. Der 56-Jährige erinnert sich gerne an seine Studienzeit und fühlt sich der WWU auch heute noch sehr verbunden. "Ich bin oft in Münster und sehe somit insbesondere die baulichen Veränderungen der Uni." Er denke noch öfter daran, wie er tage- und nächtelang die Bücher für sein Jurastudium in der Bibliothek gewälzt habe: "Die Bibliothek kenne ich in- und auswendig", sagt der Politiker aus Osnabrück. Gut dreieinhalb Jahre hat der Rechtsanwalt nach seinem Studienbeginn in Erlangen in Münster verlebt. "Unter anderem erinnere ich mich dabei an ein Blockseminar - Kartellrecht - in Rothenberge, dem Landhaus der Universität. Das war wirklich wunderschön dort." Im "normalen" Leben gab sich der gebürtige Münsteraner mit einem Studentenwohnheim in Mecklenbeck zufrieden. "Ich weiß noch genau, dass ich damals einen Kopierer für das Wohnheim organisiert habe und ihn unten im Eingangsbereich aufgestellt habe. Mich hat es nämlich geärgert, dass man nirgends vernünftig kopieren konnte", sagt der fünffache Familienvater.

Auch der im münsterländischen Ahlen aufgewachsene Honorarprofessor Andreas Dombret hat der WWU nach dem Studienende nicht seinen Rücken gekehrt. Der promovierte Diplom-Kaufmann ist Kuratoriumsmitglied des Fördervereins der Universität. Im Jahr 2006 eröffnete er das Andreas Dombret-Center für Studentische Initiativen (CSI). Jährlich stiftet er den Promotionspreis der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät, der an eine Dissertation vergeben wird, die die Komponenten Wissenschaft und Praxis am besten miteinander verbindet. "Ich will hiermit dazu beitragen, dass diese Fakultät die Praxisorientierung im Studium noch weiter stärken kann", sagte er zur Eröffnungsfeier vor drei Jahren. 2009 zeichnete Prof. Dr. Ursula Nelles den bekannten Investmentbanker, der unter anderem für die Deutsche Bank arbeitete, während des Neujahrempfangs im münsterschen Schloss mit der Universitätsmedaille aus. Diese Anerkennung steht gemäß der Ehrenordnung der Universität Personen zu, die sich in besonderer Weise um die Uni verdient gemacht haben. "Dass ich somit Münster und der WWU ganz besonders verbunden bin, ist ja wohl selbstverständlich", erklärt der 50-jährige Banker, der jährlich Vorlesungen in Münster hält.