Pressemitteilung upm

Individuelle Förderung von Schülern

Informationsveranstaltung für Lehramtsstudierende / ICBF bringt neues Projekt auf den Weg

Münster (upm), 05. Juli 2010

Experte für ein selbst gewähltes Thema werden - dabei hilft das Forder-Förder-Projekt.
Experte für ein selbst gewähltes Thema werden - dabei hilft das Forder-Förder-Projekt. Foto: luxuz - photocase

Interessierte Lehramtsstudierende haben am Mittwoch, 14. Juli, ab 16 Uhr die Möglichkeit, sich über die Praktikums-Projekte des Internationalen Centrums für Begabungsforschung (ICBF) zum Thema "Individuelle Förderung von Schülern" zu informieren. Im Vorlesungssaal S1 im Schloss der Universität Münster stellen die Projektleiter die Ideen und Konzepte vor, darunter auch ein neues Projekt, das sich an ältere Schüler richtet. Außerdem werden Kinder aus dem aktuellen Durchgang vor Ort sein und ihre Expertenarbeit präsentieren. So bekommen die angehenden Lehrkräfte einen Eindruck davon, wie die Kinder ihre eigenen Ideen umsetzen können.

Als bildungspolitisches Schlagwort geistert die "Individuelle Förderung" durch die Öffentlichkeit. Doch ist dieses Etikett auch mit Leben zu füllen? Schließlich ist im Schulgesetz Nordrhein-Westfalens ein Recht auf eben diese Förderung festgeschrieben. Das ICBF unter der Leitung von Prof. Dr. Christian Fischer bietet seit mehreren Jahren die Möglichkeit für Lehramtsstudierende, sich intensiv mit diesem Themenfeld zu befassen und bereits im Studium erste Erfahrungen mit diesem Bereich der Lehrtätigkeit zu sammeln.

Mit dem Forder-Förder-Projekt (FFP) gehen Studierende aus den Lehramtsfächern im Rahmen ihrer universitären Praktika in Grundschulen und Gymnasien in Münster und Osnabrück, um Schüler bei ihrem eigenen Schreibprojekt zu unterstützen. Die jungen Lerner können sich über den regulären Unterricht hinaus mit einem frei gewählten Thema beschäftigen, Informationen suchen, Fachleute interviewen und so selbst zum Experten werden. Allein im Schuljahr 2009/2010 haben 350 Kinder am FFP teilgenommen. Rund 70 Studierende standen den Schülern bei ihrer individuellen Arbeit als Berater zur Seite.

Anders als in den regulären Praktika haben die Studierenden in den Projekten eine hohe Eigenverantwortung für ihre Lehrtätigkeit, so die Veranstalter. Sie haben hier die Chance, sich intensiv mit den einzelnen Schülern zu beschäftigen und lernen sich so in ihrer eigenen Lehrerrolle besser kennen. Da sie die Schüler in jeder Woche für zwei Stunden in ihrem Lernprozess begleiten, sind auch langfristige Entwicklungen bei den Studierenden möglich. Begleitet wird das Forschungspraktikum durch ein Seminar. Hier werden einzelne Strategien für die Studierenden vermittelt und die Ergebnisse aus den Schulen diskutiert.

Im Wintersemester wird für das FFP eine neue Runde eingeläutet. Doch nicht nur die altbewährten Konzepte sollen gemeinsam mit Studierenden an den Schulen umgesetzt werden. Neu ist das "FFP-Advanced" (FFP-A), das sich an Jugendliche der Klassenstufen sieben bis neun richtet. In Anlehnung an das klassische FFP werden in diesem neuen Projekt ältere Schüler angesprochen. Sie bekommen im FFP-A die Möglichkeit, Formen des wissenschaftlichen Arbeitens kennenzulernen. Eigene Forschungsfragen zu entwickeln, wissenschaftliche Literaturrecherche zu betreiben und ein eigenes Design zu entwerfen, soll den Schülern in dieser neuen Projektform ermöglicht werden.

Internationales Centrum für Begabungsforschung