Pressemitteilung upm

Geologie-Student erhält "Barringer Award"

Auszeichnung ermöglicht Feldarbeit zur Erforschung von Meteoriten-Krater in Süddeutschland

Münster (upm), 28. Juni 2010

Sebastian Sturm (rechts) am Bohrgerät während der Arbeit im Gelände. Malte Willmes hilft bei der Sicherung des Bohrgeräts.
Sebastian Sturm (rechts) am Bohrgerät während der Arbeit im Gelände. Malte Willmes hilft bei der Sicherung des Bohrgeräts. Foto: WWU - Vossel

Sebastian Sturm vom Institut für Planetologie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) erhält für seine Masterarbeit den mit 3450 US-Dollar dotierten "Barringer Family Fund Award". Das Geld ist zweckgebunden und dient dazu, geologische Feldarbeiten zu finanzieren, die im Rahmen der Masterarbeit durchgeführt werden.

Unter der Leitung von Prof. Dr. Harald Hiesinger vom Institut für Planetologie und Prof. Dr. Thomas Kenkmann von der Universität Freiburg erforscht Sebastian Sturm das Nördlinger Ries. Das Nördlinger Ries ist ein Meteoriten-Krater mit rund 24 Kilometern Durchmesser, der sich östlich von Stuttgart über die Grenze zwischen Bayern und Baden-Württemberg erstreckt. "Dieser Krater ist außergewöhnlich gut erhalten. In meiner Arbeit geht es im Wesentlichen um die detaillierte Kartierung des Nördlinger Rieses anhand hochauflösender Bilddaten. In einer mehrwöchigen Feldarbeit überprüfe ich, ob die geologischen Strukturen, die aufgrund der Bilddaten zu erwarten sind, tatsächlich vorhanden sind", sagt Sebastian Sturm. Die Geländearbeit führt der 25-jährige angehende Geologe gemeinsam mit seinem Studienkollegen Malte Willmes durch. Unterstützt werden die beiden Nachwuchsforscher von Gisela Pösges vom "Rieskrater Museum Nördlingen" und dem Nördlinger Ingenieurbüro Ralf Barfeld. Die Bilddaten stellt das Deutsche Zentrum für Luft-und Raumfahrt (DLR) in Berlin zur Verfügung.

Sebastian Sturm freut sich über die finanzielle Unterstützung aus den USA: "Das Nördlinger Ries ist für uns von besonderem Interesse, da es als Vergleichsmodell für andere Einschlagsstrukturen auf der Erde, dem Mond und dem Mars herangezogen wird. Mit dem Geld können wir weitere Bohrungen durchführen. Davon erhoffen wir uns neue Erkenntnisse über den Kraterbildungsprozess im Ries und über andere Einschlagsstrukturen in unserem Sonnensystem."

Der "Barringer Family Fund" fördert jährlich Studierende, die sich mit der Erforschung von Einschlagsprozessen und bekannten Einschlagskratern auf der Erde befassen, mit 2500 bis 5000 US-Dollar. Die US-amerikanische Stiftung wurde im Gedenken an Daniel Moreau Barringer gegründet, den ersten Geologen, der den Beweis der Existenz eines Meteoriten-Einschlagskraters auf der Erde erbrachte und damit ein ganz neues Feld der Geologie eröffnete.

Institut für Planetologie