Pressemitteilung upm

Magischer Nachmittag

Theaterlabor der Universität Münster führt Stück von Wolfgang Bauer auf

Münster (upm), 08. Juli 2010

Langeweile beherrscht das Leben von Birgit, Charlie, Joe und Monika - vier jungen Menschen im Alter von 22 bis 30 Jahren. Vor der Leere ihres Alltags in einer Kleinstadt flüchten sie in Gewalt, Sex, Drogen, Aggression und Alkohol. Das sadistische Spiel schlägt an einem "magischen Nachmittag" in Wolfgang Bauers gleichnamigem Theaterstück ("Magic Afternoon") zufällig in tödlichen Ernst um. Das Theaterlabor der Universität Münster führt dieses Psychogramm der modernen Spaßgesellschaft demnächst in der Scharnhorststraße 118 auf. Termine sind am 19., 20. und 21. Juli jeweils um 20.30 Uhr. Die Karten kosten fünf Euro an der Abendkasse. Eine Reservierung ist unter der Telefonnummer 0251 83-25300 möglich.

Wolfgang Bauer zeichnet mit "Magic Afternoon" das Bild einer Generation, die sich von Zwängen, Tabus und Konventionen der Leistungsgesellschaft losgesagt hat, doch nicht imstande ist, in dem leeren Raum neue Daseinsmöglichkeiten zu formulieren und Werte zu schaffen. "Magic Afternoon" als ein zeitgeschichtliches Dokument der 68er-Revolte, das von der zeitgenössischen Presse als "Antiachtundsechziger"-Stück (FAZ) rezipiert worden ist, hat in seiner Darstellung des existenziellen Abgrunds der schrankenlosen Freiheit nichts an Aktualität eingebüßt, so das Theaterlabor. Die moderne Spaßgesellschaft findet sich bei Bauer ebenso gespiegelt wie eine Jugendkultur, die in sinnloser Brutalität ihre eigene Ohnmacht, Hilfs- und Perspektivlosigkeit offenbart.

Der Autor Wolfgang Bauer wurde 1941 in Graz geboren. Nach einem abgebrochenen Studium der Theaterwissenschaften und der Romanistik tat er sich als avantgardistischer Dramatiker hervor, dessen Frühwerk vor allem von den existenzialistischen Dramen Sartres und Camus und dem Absurden Theater Ionescos beeinflusst ist. Der internationale Durchbruch gelang Bauer mit 27 Jahren mit dem Stück "Magic Afternoon".

Theaterlabor der WWU