Pressemitteilung upm

Überragende wissenschaftliche Kompetenz

Münsterscher Nachwuchsphysiker setzte sich gegen internationale Konkurrenz durch

Münster (upm), 21. Juli 2010

Patrick Stender
Patrick Stender Foto: WWU

Auf seiner Jahrestagung in Sydney hat das "International Field Emission Symposions" den diesjährigen "Erwin Müller Outstanding Young Scientist Award" an einen Physiker der WWU verliehen. In dem alle zwei Jahre ausgeschriebenen internationalen Wettbewerb konnte sich Patrick Stender aufgrund seiner aufsehenerregenden Forschungsergebnisse, seines exzellenten Vortrags und seiner überragenden wissenschaftlichen Kompetenz gegen mehr als 30 weltweit nominierte Kandidaten durchsetzen.

In der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Guido Schmitz am Institut für Materialphysik entwickelt Patrick Stender so genannte tomographische Atomsonden. Mit einer zehnmillionenfachen Vergrößerung kann dieses spezielle Mikroskop Atome nicht nur "sehen", sondern diese sogar einzeln von der Probe ablösen und identifizieren. Mit Computerunterstützung entsteht so eine atomgenaue dreidimensionale Karte des inneren Aufbaus der Materialien. Kürzlich konnte Patrick Stender mit dieser aufregenden Technik schlauchartige Transportpfade in nanostrukturierten Materialien nachweisen, in denen sich Atome auch in einem eigentlich festen Material noch bewegen können.

Mit Hilfe der Atomsonde wurden sogar die physikalischen Eigenschaften dieser Pfade detailliert vermessen, ihre chemische Zusammensetzung identifiziert und mit theoretischen Erwartungen verglichen. Die Existenz dieser Pfade ist für die Stabilität dünner metallischer Filme, die unter anderem in den Leseköpfen und Speichermedien modernen Festplatten eingesetzt werden, von entscheidender Bedeutung.

Atome stellen Grundbaustoffe der Materie dar. Diese minimalen Baueinheiten von wenigen Zehnteln eines Nanometers können in der heutigen Zeit fast selbstverständlich sichtbar gemacht werden. Doch dieser faszinierende Einblick in die Welt der Atome gelang erstmals 1951 dem deutschen Physiker Erwin Müller mit dem von ihm entwickelten Feldionenmikroskop (FIM). Er war sozusagen der erste Mensch, der Atome "gesehen" hat. Im Andenken an diese herausragende Leistung wird der "Erwin Müller Award" an junge Wissenschaftler verliehen, die sich der Entwicklung von Hochleistungs-Mikroskopie und deren Anwendung verschrieben haben.

Institut für Materialphysik