Pressemitteilung upm

Ein würdiger Abschied

Nach dem Tod der drei Studentinnen bei der Love Parade: Trauergottesdienst in der Petrikirche

Münster (upm), 28. Juli 2010

Man sah es, man spürte es: Jan Loffeld sprach seinen Zuhörern in der Petrikirche aus dem Herzen, als er in seiner Predigt von der "Wucht des Todes" sprach, "von der Ohnmacht, die den Tod so schrecklich macht". Aber der katholische Studentenpfarrer der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster wusste auch Trost zu spenden und Mut zu machen. "Wir tun gut daran, eine Kerze zu entzünden", sagte er. "Dies hilft uns zu glauben und mit dem Herzen zu verstehen, dass die dunkle Ohnmacht des Todes am Ende doch nicht wahr ist." Ein Licht als Hoffnungsschimmer.


Es war eine bittere, aber auch eine würdige Stunde, in der heute rund 200 Angehörige, Freunde und Bekannte Abschied genommen haben von Marta Acosta Mendoza, Clara Zapater Caminal und Fenja Siebenlist. Die drei Studentinnen der WWU waren am vergangenen Samstag während der Massenpanik bei der Duisburger Love Parade ums Leben gekommen. Jan Loffeld, Pfarrerin Gudrun Laqueur von der Evangelischen Studierendengemeinde Münster und Alejandro Serrano, Pfarrer der spanischen Gemeinde in Münster, hatten den Trauergottesdienst gemeinsam vorbereitet - zusammen mit einigen Studentinnen und Studenten, die sich auf Spanisch und Deutsch an die Trauergemeinde wandten.


Sie berichteten von ihren Erlebnissen mit Marta und Clara, und sie baten um die Kraft, "das Unbegreifliche zu tragen und um Zusammenhalt untereinander". Jeweils ein Angehöriger entzündete eine Kerze, auf der die Namen von Clara, Marta und Fenja eingraviert waren, an der Osterkerze und stellten sie vor die Ikone, dem Bildnis Jesu. Nach der Trauerfeier blieben sie noch lange zusammen - in den Räumen der Katholischen Studierenden- und Hochschulgemeinde (KSHG), wo die Bilder der drei Toten aufgestellt sind und wo man an einer Osterkerze kleine Kerzen entzünden kann.


Die Anteilnahme am Tod der drei Studentinnen war und ist sehr groß. Sowohl im Rektorat als auch im International Office der WWU gingen zahlreiche Beileidsbekundungen ein. Auch der "Deutsche Akademische Austausch Dienst", Bundesforschungsministerin Annette Schavan, die Europäische Kommission und Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe kondolierten den Eltern. Ab heute liegen im Schloss-Foyer, dem Hauptsitz der Universität Münster, Kondolenzbücher aus. "Auch an der Universität", schreiben WWU-Rektorin Prof. Dr. Ursula Nelles und Prorektorin Dr. Marianne Ravenstein in ihrem Eintrag, "gibt es viele Menschen, die in Gedanken bei den Angehörigen sind und mit ihnen fühlen."


Norbert Robers

WWU trauert um zwei Studentinnen Trauer um weitere Tote Die Predigt des katholischen Studentenpfarrers Jan Loffeld