Pressemitteilung upm

Mehr als nur ein flaues Gefühl

Psychologen untersuchen computergestützten Therapieansatz zur sozialen Angststörung

Münster (upm), 30. August 2010

Ein flaues Gefühl im Magen, wenn man im Mittelpunkt stehen muss, zitternde Hände auch schon bei einem kleinen Vortrag, weiche Knie, wenn man neue Menschen kennenlernt oder einfach Angst, wann immer andere einen kritisch bewerten könnten - wenn solche Gefühle so stark werden, dass soziale Kontakte zur Belastung werden, spricht man von einer sozialen Angststörung. Am Psychologischen Institut der Universität Münster wird gemeinsam mit dem Psychologischen Institut der Universität Bremen und der Christoph-Dornier-Stiftung eine neue computerunterstützte Behandlungsmethode getestet. Dafür sucht die Universität noch Probanden.

In sehr schlimmen Fällen kann die  Angsterkrankung Ausmaße annehmen, die zu einer extremen Einschränkung der Lebensführung des Einzelnen und darüber hinaus zu Folgeerkrankungen wie Depressionen oder psychosomatischen Beschwerden führen. Häufig meinen Betroffene, sie seien die einzigen, die an solchen Bewertungsängsten leiden: In Wirklichkeit schätzen epidemiologische Studien, dass bis zu fünf Prozent der Bevölkerung an einer solchen Sozialen Angststörung leiden.

Mit verschiedenen Behandlungsansätzen, vor allem der Kognitive Verhaltenstherapie, kann wirksam bei dieser Erkrankung geholfen werden. Leider wird trotz der guten Behandlungsmöglichkeiten in vielen Fällen keine oder erst nach vielen Jahren professionelle Behandlung aufgesucht - auch weil die Wartezeiten für Psychotherapien häufig länger sind als wünschenswert. Neue Behandlungsansätze setzen deshalb verstärkt Computertechnologie ein, um Behandlungen leichter erreichbar zu machen.

Für die Studie werden Frauen und Männer zwischen 18 und 65 Jahren gesucht, die unter sozialen Ängsten leiden und zu Hause Zugang zum Internet haben. Interessenten erhalten die Möglichkeit, eine sorgfältige diagnostische Abklärung vornehmen zu lassen und bei Eignung kostenlos an der Studie teilzunehmen. Weitere Auskünfte sind unter der Rufnummer 0251 4183441 (Anrufbeantworter) oder über E-Mail an Behandlungsstudie@angstinfo.org zu erhalten.

Arbeitseinheit Prof. Rist