Pressemitteilung upm

"Stutenmelker" und "Pferdebogner"

Skythen sind Thema des Monats im Archäologischen Museum

Münster (upm), 03. September 2010

Goldscheibe in Form einer Raubkatze aus der Eremitage in St. Petersburg
Goldscheibe in Form einer Raubkatze aus der Eremitage in St. Petersburg Foto: WWU

„Stutenmelker" und „Pferdebogner" - so bezeichneten schon antike griechische Autoren die Skythen, jene Reiterstämme, die im eurasischen Steppenraum auf dem Gebiet vom heutigen Südrussland über die Ukraine bis in die Mongolei lebten. In der Antike hatten die Skythen vor allem wegen ihrer berüchtigten Kampftechnik mit dem Bogen zu Pferde den Ruf gefürchteter und furchtloser Krieger. Markus Strathaus widmet sich im September im Rahmen des Sonntagsvortrags im Archäologischen Museum der Universität Münster der Darstellung von Mensch und Tier in der skythischen Kunst.

Spektakuläre archäologische Zeugnisse, insbesondere reich verzierte Goldartefakte und die unter Permafrost konservierten Eismumien aus den „Kurganen", den monumentalen skythischen Grabanlagen, haben seit mehr als 300 Jahren Forscher dazu bewogen, den Spuren der Skythen nachzugehen. Der Rhythmus des Lebens in der Steppe wurde durch den Zug mit den Herden und das Kriegertum bestimmt. Da die Skythen über keine eigene Schrift verfügten, kam der Kunst eine besondere Bedeutung zu: Mit ihrer Hilfe erfassten die Skythen die Welt, die sie umgab, in Darstellungen wie reißenden Raubtieren und fantastischen Wesen wie dem Greif. Menschendarstellungen hingegen spielen eine scheinbar untergeordnete Rolle. Die Deutungen des skythischen „Tierstils" beinhalten Elemente aus der Welt des Schamanismus bis hin zur Magie.

Die Sonntagsvorträge finden jeweils um 14.15 Uhr im Archäologischen Museum am Domplatz statt.

Archäologisches Museum