Pressemitteilung upm

Abschied vom "kunstseidenen Mädchen"

Theaterlabor der Universität Münster führt Irmgard Keuns bekanntes Stück zum letzten Mal auf

Münster (upm), 06. September 2010

Die 18-jährige Doris träumt von einem besseren Leben.
Die 18-jährige Doris träumt von einem besseren Leben. Foto: WWU - Theaterlabor

Das Theaterlabor der Universität Münster führt am Freitag, 24. September, zum letzten Mal "Das kunstseidene Mädchen" von Irmgard Keun auf. Beginn ist um 20.30 Uhr im Theaterlabor an der Scharnhorststraße 118. Karten können für fünf Euro an der Abendkasse erworben werden oder unter der Telefonnummer 0251 83-25300 vorbestellt werden.

Im Mittelpunkt des Stücks, das 1932/33 vor dem Hintergrund des aufkeimenden Nationalsozialismus' spielt, steht die 18-jährige Doris. Sie ist Sekretärin in einem Anwaltsbüro und mit ihrem Leben unzufrieden. Doris möchte ihrem kleinbürgerlichen Milieu entkommen und beschließt, "ein Glanz" zu werden: eine schöne edle Frau, die nicht nur von Anwaltsgehilfen und Kleinkriminellen begehrt wird. So stiehlt sie einen Pelzmantel, leiht sich von einer Freundin Geld und flieht nach Berlin. Doris endet im Wartesaal des Bahnhofs Friedrichstraße.

Irmgard Keun, 1905 in Berlin geboren, begann nach einer kurzen Laufbahn als Schauspielerin ihre Schriftstellerkarriere. Ihr erster Roman "Gigli - eine von uns" machte sie über Nacht berühmt. Auch "Das kunstseidene Mädchen" (1932) wurde ein Verkaufserfolg. Während des Dritten Reichs wurden ihre Bücher beschlagnahmt und verboten. 1936 ging sie schließlich ins Exil in die Niederlande, kehrte jedoch nach dem Einmarsch der Wehrmacht illegal nach Deutschland zurück. Sie arbeitete als Journalistin und schrieb kleinere Texte für Hörfunk, Kabarett und Feuilletons, konnte allerdings literarisch nicht wieder Fuß fassen.

Theaterlabor der WWU