Münster (upm), 13. Oktober 2010
Eine "kollektive Kultur der Verantwortungslosigkeit" hat Gesine Schwan 2009 der deutschen Gesellschaft im Zuge der Finanzkrise unterstellt. Nicht nur im Bankensektor, auch in vielen anderen Bereichen hätten Menschen längst aufgehört zu überlegen, welche Konsequenzen ihr Handeln auf die Gesellschaft habe. Gefragt sei eine kritische Reflektion und die gemeinsame Übernahme von Verantwortung. Doch ist der Mensch überhaupt fähig, Verantwortung zu übernehmen? Und falls ja, wer trägt für was Verantwortung? Was macht verantwortliches Handeln aus? Unter dem Titel "Verantwortung(s)bewusst. Interdisziplinäre Gedanken zu einer herausfordernden Haltung" suchen 13 Referenten aus verschiedenen Fachbereichen der Universität in der von der Kontaktstelle "Studium im Alter" organisierten Ringvorlesung nach Antworten auf diese Fragen.
Immer montags von 16 bis 18 Uhr versuchen sie im Hörsaal Sch 5, Scharnhorststraße 121, aus ihrem jeweiligen Blickwinkel zu erklären, was Verantwortung konkret oder auch ganz allgemein bedeutet. So beschäftigen sich die Referenten unter anderem mit der Verantwortung für die Entstehung und die Folgen der Finanzkrise oder den Klimawandel. Sie fragen nach einem verantwortlichen Umgang mit der deutschen Vergangenheit oder sie überlegen, ob der Mensch überhaupt einen freien Willen hat, der ihn zur Übernahme von Verantwortung befähigt.
Den Auftakt zur Ringvorlesung macht am Montag, 18. Oktober, der Mediziner Dr. Tobias Cantz mit dem Vortrag "Umstrittene Alleskönner: zum verantwortungsbewussten Umgang mit Stammzellen". Die Teilnahme an der Ringvorlesung ist kostenlos und steht allen Interessierten offen. Nähere Informationen erteilt die Kontaktstelle "Studium im Alter" unter der Telefonnummer 0251 - 83 21309.