Pressemitteilung upm

Zwischen Kinderzimmer und Chefsessel

Mütter machen sich eher selbstständig als kinderlose Frauen

Münster (upm), 29. Oktober 2010

Mütter entscheiden sich häufiger für den Gang in die Selbstständigkeit als kinderlose Frauen. Das hat eine Auswertung internationaler Daten ergeben, die das Forschungszentrum Familienbewusste Personalpolitik (FFP) der Universität Münster jüngst abgeschlossen hat. Die Ergebnisse sind in einem fast 90-seitigen Arbeitspapier zusammengefasst.

Es konnte nachgewiesen werden, dass sich vor allem Mütter von jüngeren Kindern häufiger selbstständig machen als kinderlose Frauen. Untersuchungen in Deutschland kamen zu dem Ergebnis, dass selbstständige Frauen bis zu 50 Prozent häufiger Kinder im Alter unter 14 Jahren betreuen als abhängig beschäftigte Frauen. Am größten sind die Unterschiede bei Müttern von Säuglingen und Kleinkindern im Alter von bis zu drei Jahren. Diesen Befund gab es auch in anderen der untersuchten Länder.

Ob die Existenzgründung in der Hoffnung geschieht auf eine bessere Vereinbarkeit der Erwerbstätigkeit mit dem Familienleben, kann nicht abschließend geklärt werden - diese spezielle Fragestellung war in den herangezogenen Studien nicht ausreichend beleuchtet worden. Die Vermutung liegt jedoch nahe, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Kindern ein Motiv für Mütter ist, sich lieber selbstständig zu machen als in einer Festanstellung zu arbeiten.

Für die Studie „Berufliche Selbstständigkeit als Strategie zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie?" wurden rund 90 Studien aus den Jahren 1982 bis 2010 herangezogen, die in Europa, den USA und in Australien durchgeführt wurden. Im Fokus stand dabei die Frage, ob die Selbstständigkeit für Mütter eine gute Möglichkeit ist, das Problem der Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu lösen.

Forschungszentrum Familienbewusste Personalpolitik Komplette Studie