Pressemitteilung upm

Neue Möglichkeiten zur Planung von Hirn-Operationen

Informatiker-Team der Universität Münster siegt mit Software bei internationalem Wettbewerb

Münster (upm), 26. Oktober 2010

Visualisierung mit der Software Voreen. Der unter dem Schädelknochen liegende Tumor (rot) ist von Blutgefäßen (blau) umgeben. Das fMRT-Signal (funktionale Magnetresonanztomographie, gelb) zeigt motorische Zentren an.
Visualisierung mit der Software Voreen. Der unter dem Schädelknochen liegende Tumor (rot) ist von Blutgefäßen (blau) umgeben. Das fMRT-Signal (funktionale Magnetresonanztomographie, gelb) zeigt motorische Zentren an. Foto: WWU - SFB MoBil

Informatiker der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) haben sich beim diesjährigen "IEEE Visualization Contest" gegen internationale Konkurrenz durchgesetzt. Am Mittwoch, 27. Oktober, wird das Team daher bei der "IEEE Visualization Konferenz" in Salt Lake City, USA, ausgezeichnet. Die Tagung wird vom Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) - dem weltweit größten Berufsverband von Ingenieuren, Technikern und Informatikern - ausgerichtet.

Die Nachwuchswissenschaftler Stefan Diepenbrock, Jörg-Stefan Praßni und Florian Lindemann haben in Zusammenarbeit mit Privatdozent Dr. Timo Ropinski und Prof. Hans-Werner Bothe eine interaktive Software entwickelt, mit der neurochirurgische Bilddaten dargestellt und analysiert werden können. Damit können die Blutgefäße des Gehirns und wichtige Gehirnstrukturen in ihrer räumlichen Beziehung zu einem Hirntumor identifiziert werden. Dies ist insbesondere bei der Planung von Operationen wichtig, um geeignete Zugangswege zur Tumorentfernung zu finden, ohne durch den Eingriff umgebendes Gewebe zu beschädigen.

Als Basis für die erfolgreiche Arbeit diente die Software Voreen, die im Sonderforschungsbereich 656 der WWU zur multimodalen Visualisierung des Herzens entwickelt wird. Das münstersche Team integrierte in seine Auswertungssoftware Daten aus verschiedenen modernen Untersuchungsverfahren der Hirnbildgebung wie Computer-Tomografie (CT), Magnetresonanztomografie (MRT) und Diffusions-Tensor-Bildgebung (DTI). Besonders überzeugte die münstersche Software bei der Visualisierung von Messungenauigkeiten, die bei einigen der Verfahren eine kritische Rolle spielen. Die Software bietet somit einen innovativen Ansatz der neurochirurgischen Operationsplanung.

Die IEEE-Tagung ist die weltweit wichtigste Fachkonferenz auf dem Gebiet der wissenschaftlichen Visualisierung. Die Auszeichnung ist mit einer wissenschaftlichen Veröffentlichung in einer renommierten Fachzeitschrift verbunden.

Weitere Informationen und Video-Demonstration Voreen SFB 656 - die Herzforscher