Pressemitteilung upm

Wasserqualität von Aa und Aasee überraschend gut

Chemiestudenten untersuchen Gewässerqualität in Münster

Münster (upm), 24. November 2010

Studentin Diana Ulrich untersucht den Nitritgehalt einer Wasserprobe.
Studentin Diana Ulrich untersucht den Nitritgehalt einer Wasserprobe. Foto: WWU

Die Wasserqualität von Aa und Aasee ist chemisch betrachtet gut. Zu diesem Ergebnis kamen Studierende der Fächer Chemie und Lebensmittelchemie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) bei einer Untersuchung der Qualität der Gewässer in Münster. Die Studie fand im Rahmen des Projektmoduls "Analytische Chemie" statt, bei dem die Studierenden ihre während des Master-Studiums erworbenen Fachkenntnisse in der Praxis anwendeten. Die Aufgabe der Studenten bestand darin, eine selbst gemessene Gewässergütekarte für Münster zu erstellen.

"Bei der Bestimmung der Güteklassen ergaben sich teilweise überraschend positive Resultate", erklärt Student Malte Glüder. "So konnten wir dem gesamten Aasee die Güteklasse eins ("unbelastet") zuordnen." Am schlechtesten schnitt der Kanonengraben ab. Hier wurde die Güteklasse zwei bis drei ("kritisch belastet") bestimmt. Die Zuordnung bezieht sich auf chemische, nicht auf biologische Messgrößen. Bei einer biologischen Gütebestimmung werden Parameter wie das Vorkommen von Fäkalbakterien oder Cyanobakterien ("Blaualgen") bestimmt. Zur chemischen Analyse gehört die Bestimmung von Temperatur, Leitfähigkeit, pH-Wert, Sauerstoffsättigung, biochemischem Sauerstoffbedarf sowie Ammonium-, Nitrat-, Nitrit- und Phosphat-Gehalt.

Für die Untersuchung entnahmen acht Master-Studierende unter der Anleitung von Prof. Dr. Uwe Karst am Institut für Anorganische und Analytische Chemie an 27 ausgewählten Orten Wasserproben aus stehenden Gewässern und Fließgewässern. Die Einteilung in verschiedene Güteklassen von eins bis vier ("übermäßig verschmutzt, verödet") erfolgte über eine Methode, die für Fließgewässer ausgelegt ist.

Bei den meisten Messungen lagen die Werte im normalen Bereich, wobei die Vergleichswerte für die Bewertung der Wassergüte aus dem Gewässergütebericht von 2001 des Landes Nordrhein-Westfalen entnommen wurden. In der Werse, der Angel sowie der Hunnebecke wurden jedoch teilweise deutlich erhöhte Nitrat- und Nitritwerte gefunden. Erhöhte Phosphat- und Ammoniumwerte wurden im Kanonengraben gemessen.

Die Wasserproben wurden auch auf verschiedene (Schwer-)Metalle wie Eisen, Kupfer, Chrom, Kadmium, Nickel, Zinn, Zink oder Blei getestet. Auch hier lagen die Werte in den meisten Fällen im Normbereich. Nur im Kanonengraben an der Promenade wurden leicht erhöhte Konzentrationen von Kadmium gefunden (0,1 Milligramm pro Liter). "Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich die meisten Gewässer Münsters rein chemisch gesehen in einem guten Zustand befinden. Nur der Kanonengraben lieferte bedenkliche Ergebnisse", sagt Malte Glüder.