Die ECHA-Diplomanden Foto: WWU - ICBF
Münster (upm), 23. November 2010
Nun können sie erkennen, wer hochbegabt ist und wer nicht, aber mehr noch: Mit ihren jüngst erhaltenen Diplomen können die "Specialists in Gifted Education" nun speziellen Förderunterricht für Begabte anbieten und individuelle Konzepte zum Beipiel für Schulen entwickeln. Die berufstätigen Lehrer, Psychologen, Sozial- und Diplompädagogen hatten an einer dreisemesterigen universitären Weiterbildung teilgenommen. Das Internationale Centrum für Begabungsforschung (ICBF) an der Universität Münster verlieh 27 Absolventen im Beisein des Leitenden Ministerialrats des NRW-Schulministeriums, Wolfgang Koch, das ECHA-Diplom (European Council for High Ability).
Wolfgang Koch erklärte, Begabungsförderung sei Teil der individuellen Förderung. Die Erfahrungen, die die Lehrkräfte in der Fortbildung sammelten, würden nun den Schülern zu Gute kommen. Koch betonte das Recht des Einzelnen auf eine individuelle Förderung, das auch im Schulgesetz NRW verankert ist. "Ich hoffe, dass Sie Ihre neuen Kenntnisse für Ihre Arbeit nutzen werden", sagte der Ministerialrat.
In der Fortbildung beschäftigten sich die Teilnehmer mit Konzepten und Modellen von Begabung, der Identifizierung Hochbegabter, der Begabtenförderung sowie der individuellen Förderung in der praktischen Arbeit. Ein eigenständiges Projekt der Begabtenförderung war Thema der abschließenden Diplomarbeit.
Der Dekan des Fachbereichs Erziehungs- und Sozialwissenschaften der Universität Münster, Prof. Dr. Volker Gehrau, verwies auf die Vorreiterrolle, die das Weiterbildungsangebot an der Universität übernimmt. "Wir wollen die Vernetzung zwischen Hochschule und anderen Lebensbereichen weiter voranbringen. Hier ist Ihre Arbeit vorbildhaft", sagte Volker Gehrau gerichtet an Prof. Dr. Christian Fischer. Der Erziehungswissenschaftler ist seit 2001 für die Angebote der Kurse in Deutschland verantwortlich: "Unser Netzwerk dehnt sich immer weiter aus", sagte er. Auf der Basis des ECHA-Konzepts haben bundesweit bereits 350 Teilnehmer ein Diplom erworben. Darüber hinaus sind auch in Österreich, den Niederlanden und Ungarn bereits viele Lehrkräfte als "Specialists in Gifted Education" tätig.