Pressemitteilung upm

Für eine interdisziplinäre Zusammenarbeit

Münsterscher Biochemiker ist neuer Präsident der Deutschen Gesellschaft für Biophysik

Münster (upm), 14. Januar 2011

Prof. Dr. Hans-Joachim Galla
Prof. Dr. Hans-Joachim Galla Foto: WWU

Der Biochemiker Prof. Dr. Hans-Joachim Galla, Direktor des Instituts für Biochemie am Fachbereich Chemie und Pharmazie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU), ist neuer Präsident der Deutschen Gesellschaft für Biophysik (DGfB). Ein besonderes Anliegen ist es ihm, junge Wissenschaftler aus allen naturwissenschaftlichen Disziplinen zu motivieren, die molekulare Perspektive fachübergreifend in ihre Forschungsarbeit zu integrieren.

"Im Bereich der Biowissenschaften werden die Fragestellungen immer komplexer. Die Entwicklung neuer Methoden verlangt die Zusammenarbeit von Chemikern, Biologen und Physikern in Kooperation mit Medizinern, welche häufig die Fragestellungen für die Biophysik liefern", betont Hans-Joachim Galla. "In Münster wird diese Interdisziplinarität seit Jahren in Sonderforschungsbereichen, Graduiertenkollegs und Graduiertenschulen erfolgreich umgesetzt. Diese Erfahrungen werden mir bei der Umsetzung meiner Ziele als Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Biophysik hilfreich sein."

Wie es kommt, dass nun ausgerechnet ein Biochemiker an der Spitze der Deutschen Gesellschaft für Biophysik steht, zeigt ein Blick in den Lebenslauf von Hans-Joachim Galla: Nach dem Studium der Chemie hat er sich am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen während seiner Diplom- und Doktorarbeit mit der Biophysik zellulärer Membranen auseinandergesetzt. Diese Arbeiten hat er in der Abteilung Biophysik der Universität Ulm während der Habilitation fortgeführt. "Der interdisziplinäre Forschungsansatz hat mich so begeistert, dass ich auch nach der Berufung auf einen Lehrstuhl für Biochemie an der WWU diesem Arbeitsgebiet neben neuen zellbiochemischen Fragestellungen treu geblieben bin", erklärt Professor Galla.

Die DGfB repräsentiert bundesweit etwa 600 Mitglieder, die in der biophysikalischen Forschung tätig sind. In den drei Sektionen "molekulare Biophysik", "Membranen, Zellen und Netzwerke" und "medizinische Biophysik" will die Gesellschaft jungen Nachwuchswissenschaftlern interdisziplinär biophysikalische Denkweisen in Naturwissenschaft und Medizin erschließen. Dies erreicht die DGfB durch die alternierende Ausrichtung von Jahrestagungen und thematisch spezialisierten Sektionstagungen.

Institut für Biochemie