Pressemitteilung upm

Bewegender Festakt zum 80. Geburtstag von Maria Kassel

Würdigung der ersten Professorin an der Katholisch-Theologischen Fakultät

Münster (upm), 24. Januar 2011

Dekan Prof. Dr. Klaus Müller, Rektorin Prof. Dr. Ursula Nelles (2.v.r.) und Direktorin Prof. Dr. Marie-Theres Wacker (r.) gratulierten Prof. Dr. Maria Kassel (2.v.l.) zum 80. Geburtstag
Dekan Prof. Dr. Klaus Müller, Rektorin Prof. Dr. Ursula Nelles (2.v.r.) und Direktorin Prof. Dr. Marie-Theres Wacker (r.) gratulierten Prof. Dr. Maria Kassel (2.v.l.) zum 80. Geburtstag Foto: WWU - Peter Grewer

Rund 70 Menschen besuchten am Samstag den Festakt zum 80. Geburtstag von Maria Kassel im Festsaal der Katholischen Hochschulgemeinde. Sie war die erste Professorin an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität. 1964 trat sie ihr Amt an. Die Akzeptanz in der damaligen reinen Männer- und Priesterdomäne war sehr schwierig, erinnert sie sich rückblickend. Die Kollegen wussten erst gar nicht, wie sie mit ihr umgehen sollten, redeten sie als "Fräulein" an, bezeichneten ihr Amt als "Feld-, Wald- und Wiesenprofessur". Heute gilt Maria Kassel als führend in der Verbindung von Tiefenpsychologie und feministischer Bibelexegese.

Den Festvortrag hielt Dr. Carl B. Möller vom Seminar für Pastoraltheologie. Er bezeichnete Maria Kassel als "Pionierin der Tiefenpsychologischen Exegese" in Theorie und Praxis - lange vor Eugen Drewermann - und "als Pionierin tiefenpsychologisch geprägter Spiritualität". Eine Stärke sei es, dass sie ihre eigene Seele stets mit einbeziehe. "Maria Kassel schaffte - angeregt durch die Tiefenpsychologie Carl Gustav Jungs - einen neuen, ganz anderen Zugang zu Theologie und Spiritualität." Sie habe den Bilderreichtum biblischer Geschichten direkt in das ganz konkrete Alltagsleben der Menschen hineinwirken lassen. Mit Erfolg. Rektorin Prof. Dr. Ursula Nelles hielt das Grußwort und erinnerte an die Zeit, als Maria Kassel ihre Religionslehrerin am Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium war.

Seit 2003 vergibt das Rektorat der Westfälischen Wilhelms-Universität den Maria-Kassel-Preis für herausragende wissenschaftliche Arbeiten. Preisträgerin Anne Kruse aus Kamenz/Sachsen würdigte Maria Kassel ebenso wie Myrte Schründer von den Soroptimisten und Musikerin Gundula Rosa, die stimmungsvolle Akzente setzte. Maria Kassel bedankte sich bei allen Gratulanten und bei der Katholischen Hochschulgemeinde (KSHG). Ihren festen Platz in der Petrikirche wird sie auch künftig weiter nutzen.