Pressemitteilung upm

Kürzere Wege zwischen Wissenschaft und Praxis

Institut für Psychologie der Universität Münster plant "Beratungslabor"

Münster (upm), 27. Januar 2011

Wenn es nach münsterschen Psychologen geht, werden die Wege zwischen Wissenschaft und Praxis demnächst kürzer: Am Institut für Psychologie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) ist ein "Beratungslabor" geplant, das Wissenschaftler und Praktiker besser vernetzen soll. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse aus dem Bereich Psychologie sollen auf kurzem Weg an Beratungseinrichtungen weitergegeben werden, die zum Beispiel Hilfestellungen bei kindlichen Lernschwierigkeiten oder schulischen Konfliktsituationen leisten. An dem Projekt beteiligt sind Wissenschaftler sowie Studierende aus der Entwicklungspsychologie und aus der pädagogischen Psychologie der WWU.

Durch den Austausch sollen Möglichkeiten aufgezeigt werden, neue Forschungsergebnisse in die Beratungspraxis zu integrieren oder psychologische Konzeptionen auf ihre Praxistauglichkeit hin zu überprüfen. Die Zusammenarbeit mit Beratungseinrichtungen soll den Wissenschaftlern zudem den Forschungs- und Entwicklungsbedarf aufzeigen, der sich aus der Beratungspraxis ergibt, und Anregungen für neue Forschungsprojekte geben.

"Ausgangspunkt der Überlegung, Wissenschaft und Praxis besser zu vernetzen, war der im Wintersemester 2010/11 begonnene Masterstudiengang Psychologie. Dieser soll die Studierenden sowohl für die wissenschaftliche als auch für die berufspraktische psychologische Tätigkeit qualifizieren", erklärt Prof. Dr. Katja Seitz-Stein, die das Projekt gemeinsam mit Prof. Dr. Rainer Bromme und Prof. Dr. Franz Breuer leitet. "Der Schwerpunkt 'Lernen – Entwicklung – Beratung', der im Rahmen des neuen Studiengangs angeboten wird, bietet eine neuartige Themenkombination mit viel Entwicklungspotenzial. Vor diesem Hintergrund lag es nahe, Wissenschaft und Praxis im Themenfeld Beratung näher zusammen zu bringen", sagt die Psychologie-Professorin.

Zum Auftakt des Projektes fand eine Informationsveranstaltung mit geladenen Gästen aus münsterschen Beratungseinrichtungen statt. Mehr als 40 Teilnehmer aus unterschiedlichen Beratungsinstitutionen in Münster informierten sich bei den Wissenschaftlern über das Konzept "Beratungslabor". "Die Teilnehmer sind an der Idee und Kooperation mit uns interessiert", sagt Katja Seitz-Stein. "Wir haben erste Ideen zusammengetragen, in welchen Bereichen eine Zusammenarbeit erwünscht und denkbar ist. Zur Entwicklung der Konzeption wurden nächste Schritte der gemeinsamen Konkretisierung des Ansatzes verabredet. Damit ist der erste Schritt zur Institutionalisierung einer Schnittstelle von Wissenschaft und Forschung getan."