Münster (upm), 07. Februar 2011
Rechtspopulistische Parteien haben in verschiedenen europäischen Ländern in den letzten Jahren eine starke Position erlangt. Prof. Dr. Friso Wielenga vom Zentrum für Niederlande-Studien der Universität Münster hat diese politische Entwicklung zum Anlass genommen, um gemeinsam mit dem Politikwissenschaftler Prof. Dr. Florian Hartleb ein Buch zum Thema Populismus herauszugeben. Am Freitag, 11. Februar, lädt das Zentrum für Niederlande-Studien zur Präsentation des Buches "Populismus in der modernen Demokratie - Die Niederlande und Deutschland im Vergleich" ein. Ab 17 Uhr stellen die beiden Herausgeber ihr Buch in der Bibliothek im Haus der Niederlande, Alter Steinweg 6/7, vor. Das erste Exemplar überreichen sie Svenja Schulze, Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen, die eine ebenfalls eine kurze Ansprache zum Thema Populismus hält.
Das Buch "Populismus in der modernen Demokratie" greift das Erstarken populistischer Parteien auf. Dies gilt auch für die lange Zeit als liberal und tolerant geltenden Niederlande. Mit der kurzen politischen Karriere Pim Fortuyns im Jahr 2002 zerfiel die traditionelle Hegemonie der etablierten Parteien. Die alten Koalitionsmuster gelten nicht mehr, und das politische Klima ist rauer geworden. Im Herbst 2010 bildeten konservative Liberale und Christdemokraten mit den Stimmen des Rechtspopulisten Geert Wilders eine Minderheitsregierung, die die Niederlande und ihr Ansehen im Ausland verändern wird. In Deutschland ist der Populismus bislang weniger erfolgreich, aber auch hier zeigen sich mit der Auflösung der politischen Milieus und der Schwächung der Volksparteien ähnliche Tendenzen. Wie es zu diesen Entwicklungen kam, was sie für die politische Landschaft und Demokratie bedeuten und wie die herkömmlichen Parteien reagieren, diese Fragen behandeln zehn niederländische und deutsche Politik- und Populismusexperten im Buch "Populismus in der modernen Demokratie".