Pressemitteilung upm

"Ohne Kommunikation ist alles nichts"

Rund 200 WWU-Angehörige nahmen am Strategieforum als Teil der Exzellenzinitiative teil

Münster (upm), 11. Februar 2011

Der Rektor der Universität Twente, Professor Ed Brinksma (r.), nutzte das WWU-Strategieforum, um die enge Verbundenheit der beiden Universitäten zu unterstreichen.
Der Rektor der Universität Twente, Professor Ed Brinksma (r.), nutzte das WWU-Strategieforum, um die enge Verbundenheit der beiden Universitäten zu unterstreichen. Foto: Peter Grewer
Die sechs Arbeitsgruppen waren gut besucht - wie hier die AG Selbstoptimierung unter der Leitung von Professor Karl-Hans Hartwig.
Die sechs Arbeitsgruppen waren gut besucht - wie hier die AG Selbstoptimierung unter der Leitung von Professor Karl-Hans Hartwig. Foto: Peter Grewer

Die Konkurrenz ist groß, sehr groß: 65 deutsche Universitäten haben pünktlich zum 1. September ihre Antragsentwürfe für die dritte Runde der Exzellenzinitiative bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) eingereicht - 98 Skizzen für Graduiertenschulen, 107 Anträge auf Exzellenzcluster und 22 Zukunftskonzepte. In rund drei Wochen, am 2. März, wird die DFG bekannt geben, wie sie die Erfolgschancen der einzelnen Anträge einschätzt. In ganz Deutschland hoffen Dutzende Wissenschaftler, Rektoren und Präsidenten zur Halbzeit des Verfahrens auf möglichst viele Aufforderungen zum Vollantrag, über deren Förderwürdigkeit letztlich im Sommer 2012 entschieden wird. Die Spannung steigt.

Auch an der Westfälischen Wilhelms-Universität. Denn die WWU ist mittendrin. Die Universität Münster beteiligt sich mit Anträgen für vier Exzellenzcluster und drei Graduiertenschulen. Darüber hinaus hat die WWU ihr Zukunftskonzept mit dem Titel "Gelenkte Evolution" eingereicht. "Exzellenz lässt sich nicht befehlen", heißt es in der Skizze. "Spitzenforschung gründet sich auf Intelligenz, Ideenreichtum und Schaffenskraft der Forschenden. Aufgabe einer Universität ist es, die Bedingungen für die volle Entfaltung ihrer Potenziale zu optimieren." Nur wie lassen sich die möglicherweise vielen guten Ideen der Mitarbeiter, Wissenschaftler und Studierenden, die die WWU auf diesem Weg unterstützen wollen, einsammeln und produktiv nutzen? Mit einem Strategieforum beispielsweise, zu dem Rektorin Prof. Dr. Ursula Nelles am heutigen Freitag rund 200 Gäste begrüßte.

Ein Kreis, der sich nicht mit dem Anspruch begnügen wollte: Hauptsache, wir haben darüber geredet. Die Teilnehmer der sechs Arbeitsgruppen entwickelten vom frühen Morgen bis in den Nachmittag hinein reichlich Ideen, die das Rektorat nutzen will, um das Ziel einer sich selbst tragenden und uni-weiten Selbstoptimierung zu erreichen.

Etwa auf der Ebene der 15 Fachbereiche. Der Wunsch einer Professionalisierung ist Konsens - für die genaue Umsetzung gibt es mehrere Ansätze. Die Installierung von hauptamtlichen Dekanen bewerten die Fachbereiche mehrheitlich kritisch. Manche Vertreter plädieren stattdessen für eine "Geschäftsführungsebene", die über einen längeren Zeitraum im Amt bleiben sollte, nicht zuletzt um auch die allgemein als wichtig anerkannte Funktion eines "institutionellen Gedächtnisses" wahrzunehmen.

Aber ist nicht das Denken in Fachbereichs- und Instituts-Strukturen vor dem Hintergrund der verstärkten Cluster-Bildung längst überholt? Ja und nein, betonte Rektorin Ursula Nelles. An der WWU gebe es bereits 19 derartiger Verbünde und Zusammenschlüsse, daneben aber auch andere Strukturen wie etwa Institute: Jede Einheit sei dazu aufgerufen, die für sie bestmögliche Struktur im Sinn der gewünschten Selbstoptimierung zu entwickeln. Das Rektorat stehe in diesem Prozess für "Rückkopplungen" jederzeit bereit, ergänzte Prorektor Prof. Jörg Becker - ein "Durchdekretieren von oben" sei jedenfalls keine Option.

Die AG Internationalisierung regte die Schaffung eines "Sprachbeauftragten" an. Eine, sprachlich betrachtet, barrierefreie Universität müsse das Ziel sein. Beim Thema Wissensmanagement ist die WWU bereits ein Stück weiter. Die im November 2010 freigeschaltete Forschungsdatenbank listet alle relevanten Informationen über Personen, Projekte, Publikationen, Patente und Preise der WWU auf - so ist nach Überzeugung von Prorektor Jörg Becker auch auf diese Weise erkennbar, dass die Größe und Vielfalt der Universität Münster keine Schwäche, sondern vielmehr ein strategischer Vorteil ist.

Aber auch auf anderen Feldern hat die sich WWU positioniert - im Sinne des Zukunftsentwurfs. Mit Prof. Cornelia Denz hat Rektorin Ursula Nelles eine Prorektorin für die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und die weitere Internationalisierung berufen. Kanzler Dr. Stefan Schwartze präsentierte wiederum seine Ideen, inwieweit sich auch die Verwaltung an der Realisierung des Konzeptes beteiligen wird - indem sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stärker an konkreten Prozessen und Arbeitsabläufen statt an der Zugehörigkeit zu bestimmten Organisationseinheiten orientieren sollen und werden.

Am Ende des Tages stand fest: Das Strategieforum hatte seinen Zweck erfüllt, indem es sich im Laufe der Veranstaltung zu einem Ideen-Markt entwickelt hatte. Wofür sich Rektorin Ursula Nelles sehr dankbar zeigte. "Denn Kommunikation ist zwar nicht alles", betonte sie. "Aber ohne Kommunikation ist alles nichts."

Norbert Robers

Die WWU und die Exzellenz-Initiative