Pressemitteilung upm

Einzigartige Sammlung

Roll- und Stempelsiegelausstellung im Archäologischen Museum eröffnet / Prof. Dr. Tono Eitel spendet Privatsammlung

Münster (upm), 17. Februar 2011

Stifter Prof. Dr. Tono Eitel erklärt Ursula Nelles, Rektorin der WWU, wie und wofür Rollsiegel im Alten Orient seit dem 4. Jhdt. v. Chr. genutzt wurden.
Stifter Prof. Dr. Tono Eitel erklärt Ursula Nelles, Rektorin der WWU, wie und wofür Rollsiegel im Alten Orient seit dem 4. Jhdt. v. Chr. genutzt wurden. Foto: WWU - Peter Grewer

Das Archäologische Museum der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) ist um eine Attraktion reicher. Am Mittwoch (16. Februar) übergab der in Münster geborene Diplomat und Völkerrechtsexperte Prof. Dr. Tono Eitel offiziell 200 altorientalische Rollsiegel aus seinem privaten Besitz an das Museum. "Für mich schließt sich heute ein Kreis. Als an dieser Stelle vor der Zerstörung im Krieg noch das Hauptgebäude der Universität stand, nahm mein Vater mich manches Mal mit, wenn er hier zu tun hatte", verdeutlichte der 77-Jährige seine Verbundenheit zur WWU, an der er Rechtswissenschaften studierte. Die Rektorin der WWU, Prof. Dr. Ursula Nelles, bedankte sich ausdrücklich für die Stiftung der Privatsammlung, die bundesweit einzigartig sein dürfte. Ab heute (17. Februar) ist die Ausstellung der wertvollen Rollsiegelsammlung im Archäologischen Museum im Fürstenberghaus, Domplatz 20-22, in Münster zu sehen. Das Museum ist Dienstag bis Sonntag von 14 bis 16 Uhr geöffnet.

Die Dauerleihgaben Tono Eitels sind eingebunden in die Ausstellung von Roll- und Stempelsiegeln aus dem Alten Orient, Ägypten, Griechenland und Rom, wobei eine Vitrine ausschließlich den Siegeln der Sammlung Eitel vorbehalten ist. "In den ausführlichen Beschriftungen wird die Geschichte des Siegelns in den verschiedenen Kulturräumen beschrieben", erklärte Prof. Dr. Dieter Salzmann, Direktor des Archäologischen Museums.

Rollsiegel waren im Alten Orient seit dem 4. Jahrhundert v. Chr. sowohl Mittel zur Legitimation – vergleichbar mit der heutigen Unterschrift – als auch Amulett, das Unheil aller Art abwehren sollte. Mit ihnen sicherte man nicht nur die Verschlüsse von Gefäßen, sondern auch die Tore von Tempeln und Lagerhäusern. Die meisten Siegelabrollungen finden sich jedoch auf Tontafeln, jenen in Keilschrift geschriebenen Dokumenten, die zu Tausenden das Rechts-, Wirtschafts- und Alltagsleben im Alten Orient bezeugen. Die Motive auf diesen geschnittenen Steinen geben tiefe Einblicke in die religiösen und kulturellen Vorstellungen Alt-Vorderasiens.

Archäologisches Museum der Universität Münster