Die Nightline-Ausstellung in der ULB zeigt Szenen, die manchen Anrufer zum Hörer greifen lassen. Foto: Nightline
Münster (upm), 29. März 2011
Das studentische Zuhörtelefon "Nightline" ist zurück aus den Semesterferien. Unter der Nummer 0251 83-45400 können sich Studierende wieder Alltagssorgen und persönliche Probleme von der Seele reden. Montags bis freitags von 21 bis 1 Uhr sitzen Studierende, die das Leben an der Universität aus eigener Erfahrung kennen und dem Anrufer auf Augenhöhe begegnen, am anderen Ende der Leitung. Anonym und vertraulich haben sie ein Ohr für alles, was die Anrufer bedrückt.
"Wenn bei uns nachts das Telefon klingelt, kommen die unterschiedlichsten Themen zur Sprache", sagt Nightlinerin Nikola. Sie engagiert sich für die Öffentlichkeitsarbeit des studentischen Vereins und hat eine Fotoausstellung in der Universitäts- und Landesbibliothek (ULB) organisiert. Die großformatigen Bilder in
der Cafeteria der Bibliothek zeigen Szenen, die manchen Anrufer zum Hörer greifen lassen.
Ein abgelehntes Bewerbungsschreiben, ein leeres Portemonnaie, eine orientierungslose Studentin im ersten Semester oder ein Kopf, der unter einem Berg von Büchern versinkt – das sind nur einige der Motive, die Nikola ausgesucht hat. "Es ist gar nicht so leicht, die Nightline bekannt zu machen, wenn man dabei selbst anonym bleiben muss", berichtet Nikola. Doch Anonymität ist oberstes Prinzip der Nightliner, weil sie die Hemmschwelle für Anrufer so niedrig wie möglich halten wollen. Die Ausstellung ist noch bis zum 24. April in der ULB am Krummen Timpen 3 zu sehen.
Die "Nightline Münster" ist ein mildtätiger Verein, der von Studierenden verschiedener Fakultäten und Hochschulen aus Münster ins Leben gerufen wurde und im Wintersemester 2007/08 seine Arbeit aufgenommen hat. Im Jahr 2008 wurde der Verein mit dem Studierendenpreis der Westfälischen
Wilhelms-Universität Münster für außergewöhnliches studentisches Engagement ausgezeichnet.