Pressemitteilung upm

Die Ausbreitung des Lichts unter der Lupe

Humboldt-Stipendiatin zu Gast in der Arbeitsgruppe "Nichtlineare Photonik"

Münster (upm), 12. April 2011

Dr. Dragana Jović
Dr. Dragana Jović Foto: privat

Dr. Dragana Jović aus Serbien ist neue Humboldt-Stipendiatin am Institut für Angewandte Physik der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU). Die 33-jährige Physikerin wird sich für insgesamt zwölf Monate in der Arbeitsgruppe "Nichtlineare Photonik" von Prof. Dr. Cornelia Denz mit der Lichtausbreitung in strukturierten photonischen Materialien beschäftigen, die die Basis für neuartige optische Computer der Zukunft darstellen.

Dragana Jović will insbesondere ein tieferes Verständnis für die sogenannte Anderson-Lokalisierung erhalten. Dieser Effekt ist eigentlich aus der Festkörperphysik bekannt: Abhängig vom Grad der Unordnung der Atome in der Kristallstruktur eines Festkörpers kann es dort zu einer sogenannten Lokalisierung von Ladungsträgern kommen. Dieser Effekt beeinflusst die elektrische Leitfähigkeit eines Körpers.

Dragana Jović ergründet in Münster, ob es einen analogen Effekt in der Photonik gibt: Sie untersucht, inwiefern auch Licht eine Anderson-Lokalisierung zeigen kann. Dazu nimmt sie Licht leitende Nanostrukturen unter die Lupe und ermittelt, welchen Einfluss die Geometrie der Strukturen und ihre Ordnung auf die Ausbreitung des Lichtes haben. Methodisch eingesetzt wäre es damit möglich, Licht ohne Verluste gezielt zu leiten und damit Rechenoperationen durchzuführen.

Dragana Jović hat in Kragujevac und Belgrad studiert. Während ihrer Doktorarbeit war sie für einen Forschungsaufenthalt an der Universität Paris-Süd in Frankreich. Nach der Erlangung ihres Doktorgrades (Ph.D.) im Jahr 2006 war sie zunächst am Institut für Physik der Universität Belgrad tätig, bevor sie von 2008 bis 2010 für einen Postdoktoranden-Aufenthalt nach Doha in Katar ging.

AG Prof. Denz