Pressemitteilung upm

Vermischung und Veredelung

Öffentlicher Abendvortrag und Workshop zu Kulturmodellen

Münster (upm), 27. April 2011

Ambivalente Prozesse der Vermischung von Körpern, Sprachen und Weltbildern höchst unterschiedlicher Herkunft, durch die etwas Neues, etwas Drittes entsteht, haben vor allem im Bereich der nachkolonialen Studien unter der Bezeichnung "Hybridität" Hochkultur. Im Gegensatz dazu steht der aus der Botanik stammende Begriff der Pfropfung für eine dominante Veredelungsgeste, die einen wilden Stamm durch einen Pfropf-Reiser verbessert und Natur in Kultur verwandelt, also kultiviert. Beide Begriffe stehen im Zentrum eines öffentlichen Abendvortrags von Prof. Dr. Uwe Wirth am Dienstag, 3. Mai, um 18 Uhr im Festsaal der Universität, Schlossplatz 5.

Der Forschungskoordinator und wissenschaftliche Geschäftsführer am Zentrum für Literaturforschung in Berlin kommt auf Einladung der Graduate School "Practices of Literature" nach Münster. Er wird hier am 3. und 4. Mai auch den Workshop "Hybridität und Pfropfung als Kulturmodelle" für die Doktoranden der Graduiertenschule leiten. Einige Plätze stehen aus externen Interessenten zur Verfügung. In dem Workshop soll es schwerpunktmäßig um Jean Pauls 1811 erschienenen parodistischen Roman "Leben Fibels" gehen, der die Grenzen zwischen originalen und kopierenden Schreibweisen unter expliziter Bezugnahme auf das Modell der Pfropfung vorführt. Die Anmeldung ist unter i.nover@uni-muenster.de möglich.

Graduate School