Pressemitteilung upm

Wie entwickelt sich Mitgefühl?

Vortrag über Untersuchung zu Bedingungen in der frühen Kindheit

Münster (upm), 03. Mai 2011

Die Fähigkeit, mit einem anderen Menschen mitzufühlen und ihm zu helfen, ist von entscheidender Bedeutung für ein menschenwürdiges Zusammenleben und gehört somit zu den wichtigsten zwischenmenschlichen Qualitäten.Prof. Dr. Jutta Kienbaum von der Pädagogischen Hochschule Bozen spricht am Dienstag, 10. Mai 2011, um 18.15 Uhr in Raum 2.216a in der  Fliednerstraße 21 zum Thema "Wie entsteht Mitgefühl?". In ihrem Vortrag stellt sie auf Einladung der Fachrichtung Psychologie der Universität Münster Entwicklungstrends in der Kindheit vor und macht deutlich, welche Bedingungen zu unterschiedlichen Entwicklungsverläufen führen.

Dazu stellt sie eigene Studien an deutschen, russischen und italienischen Kindern zwischen fünf  und sieben Jahren vor, in denen das kindliche mitfühlend-tröstende Verhalten anhand von standardisierten Beobachtungssituationen sowie Fremdeinschätzungen durch die erwachsenen Bezugspersonen und Selbsteinschätzungen der Kinder erfasst wurde. Als Bedingungsfaktoren für die Entstehung interindividueller Unterschiede wurden das kindliche Temperament sowie die Qualität der Beziehungen des Kindes zu Mutter, Vater und pädagogischer Fachkraft erhoben.

Die Ergebnisse sprechen für die Erfassung des kindlichen Mitgefühls via Beobachtung sowie durch Selbsteinschätzung der Kinder und stellen die Richtigkeit der Einschätzung der erwachsenen Bezugspersonen in Frage. Sie belegen ferner die Bedeutung der gemeinsamen Berücksichtigung von Faktoren, die einerseits innerhalb und andererseits außerhalb der Kinder liegen, für die Entwicklung mitfühlend-tröstender Reaktionsbereitschaft in der Kindheit. Zu dem Vortrag sind auch interessierte Laien herzlich willkommen.

Fachrichtung Psychologie