Prof. Dr. Dirk Prüfer (rechts) und Dr. Christian Schulze Gronover erhalten die Hanson-Medaille der "Institution of Chemical Engineers". Foto: WWU - Grewer
Münster (upm), 20. Mai 2011
Die münsterschen Wissenschaftler Prof. Dr. Dirk Prüfer und Dr. Christian Schulze Gronover erhalten für ihre Forschungsarbeit die Hanson-Medaille der internationalen "Institution of Chemical Engineers" (IChemE). Mit der Medaille zeichnet die Organisation jährlich den besten Beitrag in ihrem Fachmagazin "The Chemical Engineer" aus. Die Verleihung erfolgt am Montag, 23. Mai, in London.
Die IChemE würdigt damit ein Forschungsprojekt, das bereits deutschlandweit für Schlagzeilen gesorgt hat: Die münsterschen Wissenschaftler wollen Löwenzahn als Quelle für Naturkautschuk gewinnen. Dirk Prüfer ist Professor am Institut für Biologie und Biotechnologie der Pflanzen der Westfälischen Wilhelms-Universität und Direktor der münsterschen Außenstelle des Fraunhofer-Instituts für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie. Christian Schulze Gronover ist Fraunhofer-Forscher in Münster.
Naturkautschuk wird unter anderem durch steigende Ölpreise wieder interessanter für die Gummiproduktion. Der herkömmliche Naturkautschuk, der aus dem Gummibaum gewonnen wird, hat jedoch zwei Nachteile: Die derzeit produzierte Menge ist kaum ausreichend und könnte auch kurzfristig nicht erhöht werden. Zudem löst dieser Naturkautschuk häufig Allergien aus, im Gegensatz zu synthetisch hergestelltem Kautschuk und solchem aus Löwenzahn. Daher setzen die Münsteraner ihre Hoffnung auf Löwenzahn als Kautschuk-Quelle.
Das Projekt wurde im Zuge des Innovationswettbewerbs "365 Orte im Land der Ideen" bereits im vergangenen Jahr als "Ort im Land der Ideen" gekürt.